Der BDL wünscht frohe Festtage und einen guten Start ins Jahr 2020
Die Leasing-Wirtschaft kann auf ein gutes Jahr 2019 zurückblicken. Leasing boomt bei schwächelnder Konjunktur und schreibt Rekorde: Das Leasing-Neugeschäft wuchs 2019 auf ein Rekordhoch von 74,4 Mrd. Euro (inkl. Mietkauf) und entwickelte sich deutlich dynamischer als die ins Stocken geratene deutsche Wirtschaft. Für 2020 schätzt die Branche ein stabiles Neugeschäft, größere Wachstumsraten sind angesichts der konjunkturellen Aussichten und des sich weiter eintrübenden Investitionsklimas nicht zu erwarten.
In Deutschland wird nach wie vor zu wenig investiert. BDL-Präsident Kai Ostermann hat daher bei der Vorstellung der Jahreszahlen auf der Pressekonferenz Anfang Dezember eine Investitionsoffensive gefordert, um die Investitionsbedingungen von Unternehmen zu verbessern, Anreize für mehr Investitionen am Standort Deutschland zu setzen und Hemmnisse zu beseitigen. Der BDL begrüßt in diesem Zusammenhang auch die Mittelstandsstrategie von Bundeswirtschaftsminister Altmaier, die eine Reihe sinnvoller Maßnahmen zur Entlastung des Mittelstands enthält. Diese muss zügig umgesetzt werden.
Bevor das neue Jahr beginnt, wünschen wir allen Leserinnen und Lesern der Leasingnews ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start in ein erfolgreiches Jahr 2020!
Ihr BDL
Leasing brummt: Neugeschäft wächst 2019 um 9 Prozent
Die Leasing-Wirtschaft wächst 2019 deutlich stärker als die deutsche Wirtschaft, ihr Neugeschäft steigert sich um 9 Prozent. Für 74,4 Mrd. Euro realisieren die Leasing-Gesellschaften in Deutschland Investitionen in Immobilien, Maschinen, Fahrzeuge, IT-Equipment und andere Wirtschaftsgüter, davon 9,1 Mrd. Euro mittels Mietkauf. Der Leasing-Anteil an den Ausrüstungsinvestitionen erhöht sich auf 24 Prozent; von den außenfinanzierten Investitionen werden 54 Prozent aktuell über Leasing realisiert.
BDL-Präsident fordert bessere Rahmenbedingungen
Am Standort Deutschland investieren Unternehmen zu wenig. Investitionen sind jedoch der Schlüssel für Wachstum, Beschäftigung und damit für Wohlstand. Deutschland benötigt daher bessere Rahmenbedingungen für Investitionen am Standort, forderte BDL-Präsident Kai Ostermann anlässlich des BDL-Jahrespressegesprächs Anfang Dezember. „Wir brauchen eine funktionierende Infrastruktur: Der Staat muss stärker in Straßen, Schienen, Schulen, Digital- und Stromnetze investieren und die Rahmenbedingungen so setzen, dass es für die Privatwirtschaft attraktiv ist, in diesen Bereichen tätig zu werden.“
Damit Leasing-Gesellschaften ihre Rolle als Investitionsmotor wahrnehmen können, brauche auch die Leasing-Wirtschaft verlässliche Rahmenbedingungen, führte er weiter aus. Ein erhebliches Hindernis für die Leasing-Unternehmen stelle nach wie vor der starke Regulierungsdruck dar, der auf der Branche lastet. Leasing-Gesellschaften seien keine Banken und dürften daher nicht nach Bankenstandards reguliert werden. „Vielmehr bedarf es Proportionalität und mehr Differenzierung, möglichst im Rahmen eines eigenen, angemessenen Regimes.“ Zudem kritisierte Ostermann, dass Leasing in den Förderprogrammen des Bundes und der Länder zur Mittelstandsförderung häufig unterrepräsentiert oder gar nicht erst Teil der Förderüberlegungen sei. Wenn Unternehmen ihre Liquidität nicht für IT-Equipment, Büroausstattung oder Fahrzeuge binden müssten, erhielten sie zusätzliche finanzielle Freiräume z. B. für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Auch für Start-ups sei dieser Freiraum entscheidend.
Leasing bei Förderprogrammen einbeziehen
Als anderes Beispiel für die Benachteiligung von Leasing bei Förderprogrammen nannte der BDL-Präsident den DigitalPakt Schule, der im Sommer von der Bundesregierung beschlossen wurde, um die Schulen beim Aufbau digitaler Bildungsinfrastrukturen zu unterstützen. „Hier ist Leasing nur unter Einschränkungen möglich, z. B. wenn es sich um Vollamortisierungsverträge handelt. In einigen Länderprogrammen des DigitalPakts ist Leasing sogar grundsätzlich nicht zugelassen“, kritisierte er. Serviceleistungen rund um die Nutzung wie Support, Wartung, Versicherungen etc. seien generell ausgeschlossen. „Gerade diese ergänzenden Dienstleistungen könnten jedoch die Schulen entlasten, weil Serviceleistungen interne Ressourcen schonen und sich die Lehrerinnen und Lehrer nicht noch um das defekte Whiteboard oder den abgestürzten Server kümmern müssen. Hier appellieren wir an die Politik, Leasing bei ihren Förderprogrammen angemessen zu berücksichtigen.“
Leasing-Markt im Überblick
Leaseurope: Europäischer Leasing-Markt wächst langsamer
Das erste Halbjahr 2019 lag mit 183,1 Mrd. Euro um 3,4 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2018. Fahrzeug- und Mobilien-Leasing wuchsen um 4,3 Prozent bzw. 3,1 Prozent. Das Neugeschäftsvolumen im Immobilien-Leasing verzeichnete im ersten Halbjahr einen Zuwachs von 21,5 Prozent, allerdings mit großen geografischen Schwankungen.
Weitere Informationen zum europäischen Leasing-Markt (Pdf-Download)
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