Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Leasing-Gesellschaften konnten ihr sehr gutes Ergebnis (+15 Prozent) vom vergangenen ersten Halbjahr nochmals verbessern: Ein Plus von 3,6 Prozent im Mobilien-Leasing in den ersten sechs Monaten kann sich sehen lassen. Wie sich der Leasing-Markt im weiteren Verlauf des Jahres entwickeln wird, hängt stark vom Vertrauen der Unternehmen in die Stabilität des Euroraums ab. Noch wird das Wirtschaftswachstum in Deutschland von der Binnennachfrage gestützt. Ökonomen rechnen aber für das zweite Halbjahr mit einer spürbaren Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik. Zumal die gestiegene Unsicherheit im Euroraum nun auch die deutsche Wirtschaft beeinflusst. Insbesondere der Mittelstand sieht in der Staatsschuldenkrise in Südeuropa eine Gefahr für seine Geschäfte und fürchtet eine gesamteuropäische Rezession, wie eine Umfrage der DZ Bank zeigt.

Auch das Geschäftsklima im Mobilien-Leasing hat sich abgekühlt. Die Mehrheit der Leasing-Gesellschaften rechnet mit einem Rückgang des Neugeschäfts in den nächsten sechs Monaten. Dennoch wird die Leasing-Branche in ihrem Jubiläumsjahr ein moderates Wachstum erreichen. Voraussetzung ist jedoch, dass bei der fortschreitenden Ausweitung der aufsichtsrechtlichen Pflichten die besondere Branchenstruktur berücksichtigt wird. Hierauf dringt der BDL nachdrücklich bei den aktuellen Gesetzgebungsverfahren, wie dem Gesetzesentwurf des Bundesfinanzministeriums zur Umsetzung der sogenannten CRD IV-Richtlinie.

Die Struktur der BDL-Mitglieder zeigt, dass fast 60 Prozent der Gesellschaften weniger als 15 Mitarbeiter haben, jede dritte sogar weniger bis maximal fünf Beschäftigte hat. Der BDL setzt sich daher nachdrücklich für Ausnahmeregelungen für Gesellschaften dieser Größenordnung ein. Nur so kann auf Dauer gesichert werden, dass die Vielfalt der Branche, die einmalig in Europa ist und die Unternehmenslandschaft in Deutschland widerspiegelt, auch 50 Jahre nach Gründung der ersten Leasing-Gesellschaften erhalten bleibt.

Ihr Horst Fittler, BDL-Hauptgeschäftsführer

Leasing-Markt wächst im ersten Halbjahr um 3,6 Prozent

Die Leasing-Wirtschaft schließt das erste Halbjahr des Jahres mit einem Wachstum von 3,6 Prozent im Mobilien-Leasing ab. „Ein gutes Ergebnis für die Branche angesichts des sehr starken ersten Halbjahres 2011 mit einem Plus von 15 Prozent“, erklärt Horst Fittler, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen. Getragen wird die Entwicklung vor allem durch den überdurchschnittlichen Neugeschäftsanstieg des Fahrzeug-Leasing. Während der Sektor Pkw und Kombi um 8,4 Prozent wächst, verzeichnen die übrigen Objekte ein Minus von 2,4 Prozent. 

Das Leasing von Büromaschinen und EDV geht in den ersten sechs Monaten um 10,7 Prozent zurück. „Dies ist ein ernstzunehmendes Signal für die Stimmung der Unternehmen, denn Investitionen in EDV-Equipment werden bei unsicheren Aussichten als erstes gestrichen. Entsprechend beobachten wir einen Trend, bestehende IT-Verträge zu verlängern“, analysiert Fittler. Das Neugeschäft mit Produktionsmaschinen stagniert im ersten Halbjahr bei einem geringen Minus von 1,1 Prozent. „Die Objektgruppe boomte im Vorjahreshalbjahr mit einem Plus von 30 Prozent. Es überrascht nicht, dass dieses Rekordwachstum nicht gesteigert werden konnte“, erläutert der Hauptgeschäftsführer die Entwicklung im Sektor Produktionsmaschinen.

Wie sich der Leasing-Markt im zweiten Halbjahr weiterentwickeln wird, hängt stark vom Vertrauen der Unternehmen in Deutschland in die Stabilität des Euroraums und der damit verbundenen Investitionsbereitschaft ab. Der Investitionsindikator des ifo Instituts prognostiziert ein Wachstum der Ausrüstungsinvestitionen von über drei Prozent im Gesamtjahr 2012. „Aber die gestiegene Unsicherheit im Euroraum beeinflusst auch die deutsche Wirtschaft“, erklärt der BDL-Hauptgeschäftsführer. Ökonomen erwarten, dass sich die Wachstumsdynamik abschwächt. Dies spürt auch die Leasing-Branche bereits; das Geschäftsklima Mobilien-Leasing hat sich weiter abgekühlt. Danach erwartet die Mehrheit der Leasing-Gesellschaften einen Rückgang des Neugeschäfts in den nächsten sechs Monaten. Fittler bleibt jedoch optimistisch für das Gesamtjahr 2012: „Wir rechnen mit einem moderaten Wachstum gegenüber dem Vorjahr.“   

 

Geschäftsklima Mobilien-Leasing abgekühlt

Der Geschäftsklima Mobilien-Leasing hat sich im Juli 2012 gegenüber dem Vormonat abgekühlt. Es wird vom ifo Institut aus den Meldungen der Leasing-Gesellschaften zur gegenwärtigen und der in den nächsten sechs Monaten erwarteten Geschäftslage errechnet. Aktuell beurteilt die Mehrzahl der Leasing-Gesellschaften ihre Geschäftssituation zwar deutlich besser als in den Vormonaten, aber die Einschätzung der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten sinkt etwa in der gleichen Größenordnung und erreicht den schlechtesten Wert seit Anfang 2009. (Quelle: ifo Institut ››)

Jahresbericht 2011/2012 des BDL zum Jubiläum der Branche erschienen

50 Jahre Leasing in Deutschland und 40 Jahre Leasing-Verband – diese beiden Jubiläen stehen im Mittelpunkt des aktuellen Jahresberichts 2011/2012 des BDL, der soeben erschienen ist. „In einem ausführlichen Kapitel würdigen wir die Geschichte des Leasing in Deutschland und geben einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der Branche“, erläutert BDL-Hauptgeschäftsführer Horst Fittler. Ergänzt wird der Bericht zum Branchenjubiläum mit einer Chronik der wichtigsten Meilensteine sowie mit Fotos der Jubiläumsfeier im Berliner „e-werk“. In weiteren Kapiteln, z.B. über den BDL und seine Mitgliedsgesellschaften sowie die Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes, wird die Verbandsgeschichte aufgegriffen.

Darüber hinaus analysiert der Jahresbericht detailliert den Leasing-Markt in Deutschland, darunter die Neugeschäftsentwicklung, die Objekt- und Kundenstrukturen, die Vertriebswege und die Vertragsarten des Mobilien-Leasing. Basis für die Detailergebnisse ist die jährliche Befragung der 190 BDL-Mitgliedsgesellschaften über ihre Geschäftsergebnisse beim Mobilien-Leasing.

Das Mobilien-Neugeschäft der BDL-Mitglieder, die rund 90 Prozent des Marktes repräsentieren, betrug im vergangenen Jahr 45,5 Mrd. Euro, darunter 5,6 Mrd. Euro im Mietkauf. Interessant sind die Ergebnisse der Erhebung zum Immobilien-Leasing. „Das Immobilien-Leasing der BDL-Mitglieder ist zwar um fast 50 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro eingebrochen, dies muss jedoch im Vergleich zum vergangenen Jahr gesehen werden. 2010 sorgten einige starke Big-Ticket Geschäfte für einen Anstieg, der 2011 nicht wiederholt werden konnte“, erläutert der Hauptgeschäftsführer. „Die Anzahl der Verträge im Immobilien-Leasing ist dagegen um 30 Prozent gestiegen“, relativiert Fittler die Entwicklung im Markt.

Im Berichtsteil über die Rahmenbedingungen erläutert der Jahresbericht die aktuellen Herausforderungen der Branche durch die Ausweitung der aufsichtsrechtlichen Pflichten sowie die Anforderungen der Geldwäschebekämpfung, er gibt einen Status Quo der internationalen Leasing-Bilanzierung und zur derzeitigen (entspannten) Refinanzierungssituation. 

Der Jahresbericht steht auf der Website des BDL ›› zum Download oder zur Online-Ansicht zur Verfügung. 


Fernstudium zum Bachelor Leasing & Finance startet im Oktober 2012 an FHM des Mittelstandes

Das Thema Fachkräftemangel in Deutschland ist derzeit in aller Munde. Auch Leasing-Gesellschaften benötigen kompetente und innovative Fach- und Führungskräfte, die Marktchancen suchen, neue, maßgeschneiderte Produkte entwickeln sowie flexibel auf die sich verändernden Rahmenbedingungen und Herausforderungen der Märkte reagieren können. Die staatlich anerkannte, private Fachhochschule des Mittelstands (FHM) bietet zum Wintersemester 2012/13 erstmals den Fernstudiengang Bachelor of Arts (B.A.) Leasing & Finance an. Dieses Studienmodel ist eine Verbindung aus Selbststudium, Onlineveranstaltungen und Präsenztagen auf der Basis eines Blended-Learning-Konzeptes.

Der Bachelor soll es Führungsnachwuchskräften der Leasing-Branche ermöglichen, sich ein tiefgehendes Fachwissen anzueignen und im Beruf umzusetzen. Der Fernstudiengang ist in enger Zusammenarbeit mit der Leasing-Branche entwickelt worden und soll Fach- und Führungsnachwuchskräfte im Bereich des Finanzmanagement qualifizieren. Als Dozenten haben sich Geschäftsführer von Leasing-Gesellschaften, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte, die für die Branche arbeiten, zur Verfügung gestellt - der allgemeine betriebswirtschaftliche Teil wird von Professoren der FHM übernommen.

Prof. Rüdiger von Fölkersamb, einer der Gründungsväter des Studiengangs und Leiter des Instituts für Finanzmanagement (IFM) der privaten Fachhochschule des Mittelstands, erläutert: „Es handelt sich um einen inhaltlich präzise auf den Leasing-Sektor ausgerichteten und mit Fachleuten der Branche konstruierten Studiengang, der sich gezielt auf das Finanzmanagement fokussiert.“ Zusätzlich soll er aber auch ein breites ökonomisches Fachwissen sowie wichtige Schlüsselqualifikationen wie unternehmerisches Denken und Handeln vermitteln. „Absolventen des Fernstudiengangs Leasing & Finance werden qualifiziert, in Leasing-Gesellschaften, aber auch in anderen Bereichen der Finanzwirtschaft Fach- und Führungsaufgaben wahrzunehmen und Sach- und Personalverantwortung zu tragen“, erklärt von Fölkersamb, der vor seiner Tätigkeit bei der FHM langjähriger Vorstand der Deutschen Leasing AG war.

Weitere Informationen zum Studiengang auf der Website der FHM ››

Leaseurope-Statistik: Europäischer Leasing-Markt ist 2011 um 7,5 Prozent gewachsen

Das Leasing-Neugeschäft in Europa hat im Jahr 2011 um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Nach Angaben der Leaseurope ist das Mobilien-Geschäft um 11,4 Prozent gewachsen, das Immobilien-Leasing um 18,6 Prozent geschrumpft. Die Marktdurchdringung  ist von 12,8 auf 13,8 Prozent gestiegen. Leaseurope ist die Dachorganisation von Leasing-Verbänden aus 32 europäischen Ländern. Ihre Statistik setzt sich aus den Meldungen der nationalen Mitglieder zusammen, die gut 90 Prozent des europäischen Marktes repräsentieren.

In der Rangliste der Länder nach dem gesamten Neugeschäft nimmt Deutschland im Jahr 2011 mit einem Anteil von 19 Prozent erneut den ersten Platz ein. Großbritannien steht weiter an zweiter Stelle. Sein Anteil beträgt 15 Prozent. An dritter Stelle folgt nun mit einem Anteil von 13 Prozent Frankreich, es folgen Italien mit elf Prozent und Russland mit sieben Prozent.

Weitere Informationen zum europäischen Markt bietet die Leaseurope auf ihrer Website unter Market Trends und Research ››. Dort ist ebenfalls ein Ranking der größten Leasing-Gesellschaften in Europa 2011 veröffentlicht.   

Die Leaseurope begeht in diesem Jahr im Rahmen der Annual Convention ihr 40jähriges Bestehen. Die Jahrestagung findet am 11. und 12. Oktober 2012 in Cannes statt. Nähere Informationen zu der Veranstaltung unter www.annual-convention.eu ››

DIHK: Mit Leasing Investitionen einfach und schnell realisieren

Der DIHK und der Bankenverband haben eine gemeinsame Broschüre „Alternativen zum Kredit“ herausgegeben. "Erste Auswirkungen von Basel III werden spürbar", erläutert Alexander Schütz, DIHK-Experte für Unternehmensfinanzierung, den Anlass für die gemeinsame Neuveröffentlichung. "Banken fordern derzeit von den Betrieben mehr Sicherheiten und höhere Eigenbeteiligung. Hier können Finanzierungsalternativen den Unternehmer entlasten." Und sie sind schnell genutzt, wie Schütz betont, denn: "Nicht immer muss es gleich eine Anleihe sein." Als Beispiel für einen beliebten und einfachen Weg, Investitionen zu stemmen, nennt er das Leasing. "Insbesondere dort, wo die klassische Bankfinanzierung schwierig ist, beispielsweise bei Innovationen, sollte über Finanzierungsalternativen nachgedacht werden", rät der DIHK-Experte. (Quelle: www.dihk.de ››)

Mittelstand befürchtet Rezession durch Staatsschuldenkrise

Die deutschen mittelständischen Unternehmen sehen in der Staatsschuldenkrise in Südeuropa eine Gefahr für das eigene Geschäft. In einer repräsentativen Umfrage der DZ BANK unter 1.000 mittelständischen Unternehmen in Deutschland vertraten nahezu drei Viertel aller Befragten die Auffassung, dass die Krise zu einer gesamteuropäischen Rezession führen wird. Zudem rechnet jedes zweite Unternehmen damit, dass sich die Probleme Südeuropas in den kommenden zwölf Monaten negativ auf die eigene Geschäftsentwicklung in der Bundesrepublik auswirken werden.

Zwar ist nahezu jeder vierte deutsche Mittelständler der Umfrage zufolge direkt in den südeuropäischen Staaten aktiv. Doch hat das Gros dieser Unternehmen überraschenderweise den dortigen Umsatz seit Ausbruch der Staatsschuldenkrise vor zwei Jahren gehalten und erwartet, dass sich die Südeuropa-Erlöse auch in den nächsten zwölf Monaten nicht reduzieren werden. Die generelle Neigung der Mittelständler, durch direkte Investitionen die Wirtschaft in den südeuropäischen Krisenstaaten zu stützen, ist recht gering. Nur jedes siebte wäre dazu bereit.

Konkret rechnen der Umfrage zufolge 71 Prozent der deutschen Mittelständler damit, dass die südeuropäische Staatsschuldenkrise zu einer Rezession in Gesamteuropa führen wird. Dabei schätzen sowohl die kleineren als auch die mittelgroßen Unternehmen die Entwicklung nahezu gleich pessimistisch ein. Lediglich die großen Mittelständler mit einem Umsatz von über 50 Millionen Euro sind etwas optimistischer. Von diesen erwarten aktuell 60 Prozent eine Rezession in Europa.

Die Daten wurden in der Zeit vom 25. Juni bis 6. Juli 2012 im Rahmen einer telefonischen Umfrage durch das Meinungsforschungsinstitut Enigma GfK erhoben. Die Stichprobe ist repräsentativ; befragt wurden 1000 Inhaber und Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen in Deutschland. (Quelle: www.dzbank.de ››)

Link zur Studie hier ››

 
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