Editorial
Deutschland befindet sich nach den Aussagen der führenden Wirtschaftsinstitute in einem „verhaltenen Aufschwung“. In ihrem jüngst veröffentlichten Herbstgutachten prognostizieren die Wirtschaftsforscher für dieses und das kommende Jahr ein BIP-Wachstum von jeweils 1,8 Prozent. Nun sind die Worte „verhaltend“ und „Aufschwung“ zwei Begriffe, die aus meiner Sicht nicht wirklich zusammen passen. Fragt man einen Sportler nach den Voraussetzungen für den perfekten Aufschwung, wird er neben dem eigentlichen lebhaften Schwung auch Körperspannung, Stütz- und Haltekraft nennen.
Gestützt wird der aktuelle wirtschaftliche Aufschwung hauptsächlich vom privaten Konsum - und zwar seit Monaten. Auf Dauer reicht dies nicht aus. Wachstum muss von Investitionen gestützt und nachhaltig getragen werden. Doch die Investitionen entwickeln sich seit geraumer Zeit enttäuschend bis erschreckend. Bei den Ausrüstungsinvestitionen gehen die Wirtschaftsforscher nur von einer „moderaten Zunahme“ aus. Für das laufende Jahr schätzen sie ein Plus der Investitionen in Maschinen und andere Wirtschaftsgüter von 4,4 Prozent und für 2016 von 3,7 Prozent. Dies ist jedoch zu wenig, um die bestehende Investitionslücke in Deutschland zu schließen. Zumal Erweiterungsinvestitionen eine untergeordnete Rolle spielen.
Der Investitionsrückstand - derzeit auf rund 80 Mrd. Euro jährlich geschätzt - stellt eine entscheidende Schwachstelle der deutschen Wirtschaft dar. Diese Lücke muss endlich geschlossen werden, um den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu sichern. Zudem stehen für das Thema Industrie 4.0 immense Investitionen an. Die Wirtschaftsforscher fordern mehr Investitionen in Bildung. Das ist richtig und wichtig. Wir brauchen aber beides: Investitionen in Bildung sowie in Infrastruktur und Ausrüstungen. Dafür müssen Anreize geschaffen werden, damit Deutschlands Aufschwung bei Haltung und Ausführung wieder volle Punktzahl erhalten kann.
Ihr Horst Fittler
BDL-Hauptgeschäftsführer
TNS-Marktstudie: Leasing steht für Flexibilität und dominiert im Mittelstand
Im Mittelstand ist Leasing fest verwurzelt und erste Wahl als Finanzierungsform. Mittelständische Unternehmen schätzen auch die von den Leasing-Gesellschaften ergänzend angebotenen Serviceleistungen und den damit verbundenen Mehrwert. Der Trend zu Dienstleistungspaketen für Wartung, Inspektion, technischem Kundenservice, Ersatzbeschaffung etc. hat sich verfestigt und fortgesetzt. Die Inanspruchnahme ist aber noch stark von den Anlagegütern abhängig. Dies bestätigen die Ergebnisse der repräsentativen Marktstudie „Leasing in Deutschland 2015“, die das Marktforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des BDL realisiert hat.
Herbstgutachten sieht moderate Zunahme der Ausrüstungsinvestitionen
„Dies reicht nicht aus, um den Investitionsrückstand von jährlich rund 80 Mrd. Euro in Deutschland aufzuholen“, erklärt BDL-Hauptgeschäftsführer Horst Fittler. „Wir brauchen Investitionen in Bildung, wie die Wirtschaftsforscher fordern, aber wir brauchen nach wie vor auch Investitionen in Infrastruktur und Ausrüstungen. Für Unternehmensinvestitionen müssen Anreize geschaffen werden.“ Ähnlich äußerten sich auch andere Wirtschaftsverbände wie DIHK und BGA.
Gute Stimmung bei Leasing-Gesellschaften
Auch die Stimmung im deutschen Mittelstand ist nach einer Untersuchung der Creditreform gut („Wirtschaftslage und Finanzierung im Mittelstand im Herbst 2015“). Dies zeigt der Creditreform Geschäftsklimaindex CGK, der mit plus 23,0 Punkten einen neuen Höchststand erreicht hat (Herbst 2014: plus 18,4 Punkte). Sowohl die Lageeinschätzungen als auch die Erwartungen der rund 4.000 befragten mittelständischen Unternehmen verbesserten sich gegenüber dem Vorjahr. Leicht erhöht hat sich die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Gut die Hälfte der Befragten (51,0 Prozent; Vorjahr: 49,6 Prozent) hat ein Investitionsvorhaben angekündigt. Dabei sind Ersatzinvestitionen (59,5 Prozent) gefragter als Erweiterungsinvestitionen (54,7 Prozent).
Creditreform-Untersuchung „Wirtschaftslage und Finanzierung im Mittelstand“
„Leasing-Bürgschaft“ nimmt Fahrt auf
Eine Information des VDB mit Stimmen von Teilnehmern des Programms finden Sie hier (PDF).
Berufsvielfalt in der Leasing-Wirtschaft
Experten und Nachwuchskräfte aus der Leasing-Wirtschaft haben Einblicke in ihren beruflichen Alltag und ihre Tätigkeitsfelder gegeben.