Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Wirtschaftslage in Deutschland hat sich zum Jahresbeginn verbessert. Die „deutsche Wirtschaft wächst schneller als angenommen“, der „Aufschwung stabilisiert sich“, der „Konjunkturmotor brummt“ – diese und ähnliche Schlagzeilen beherrschen seit Wochen die Medien. Auch in den vergangenen Jahren sah die konjunkturelle Lage bis zum Frühjahr recht gut aus, doch dann trübte sich die Stimmung regelmäßig ein. Dieses Jahr soll es nun wirklich anders werden, prophezeien die Konjunkturforscher. Hoffen wir, dass sie Recht behalten; doch gibt es berechtigte Zweifel: Die gute Lage ist derzeit auf Sonderfaktoren zurückzuführen: Der niedrige Ölpreis, die Abschwächung des Eurokurses und die Konsumlaune der Verbraucher stützen die Konjunktur, während die Investitionen, die für nachhaltiges Wachstum unverzichtbar sind, weiterhin stagnieren. Der VDMA klagt über einen deutlichen Auftragsrückgang im Februar und März im Inland. Auch der Mittelstand, das viel beschworene Rückgrat unserer Wirtschaft, lässt sich vom Optimismus nicht anstecken. Das Geschäftsklima der mittelständischen Unternehmen stagniert im März laut KfW-Mittelstandsbarometer.

Für ein dauerhaftes Wachstum reichen die Wirkungen der Sonderfaktoren nicht aus. Die Unternehmer bleiben zurückhaltend und passen trotz verbesserter Aussichten ihre Investitionspläne nicht an. Zwar legten die Ausrüstungsinvestitionen 2014 nach zwei Rückgängen in Folge endlich wieder zu, aber das Wachstum ist weit entfernt von den Prognosen zum Jahresbeginn, als ein Plus von bis zu acht Prozent vorhergesagt worden war. Die Schätzungen für 2015 sind nun vorsichtiger. Um drei bis vier Prozent sollen die Ausrüstungsinvestitionen wachsen. Dieser Anstieg wird nicht reichen, um die bestehende Investitionslücke zu schließen. Der Rückstand wirkt sich jedoch auf Dauer auf den Kapitalstock aus und damit letztlich auf die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Wenn die Bundesregierung die Investitionsdynamik ernsthaft erhöhen will, kommt sie nicht an der degressiven Abschreibung vorbei. Zudem brauchen die Unternehmen verlässliche Signale, die ihr Vertrauen in die Zukunft stärken. Denn nur wer „Lust auf Zukunft“ hat, wie es Ralph Brinkhaus, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, auf unserem Parlamentarischen Abend genannt hat, wird auch in die Zukunft investieren.  

Ihr Horst Fittler, BDL-Hauptgeschäftsführer

Parlamentarischer Abend des BDL: Forderung nach degressiver AfA

„Die dauerhaft degressive Abschreibung ist unverzichtbar, wenn die Investitionsdynamik in Deutschland ernsthaft gestärkt werden soll“, forderte BDL-Präsident Martin Mudersbach auf dem 13. Parlamentarischen Abend des BDL vor Bundestagsabgeordneten von CDU/CSU und SPD. Er warnte vor den Auswirkungen der bestehenden Investitionslücke auf den Kapitalstock und die dadurch gefährdete Wettbewerbssituation der deutschen Wirtschaft. Gleichzeitig verwies Mudersbach auf die dominierende Rolle von Leasing als Investitionsform, vor allem des Mittelstandes.

Der BDL-Präsident kritisierte bestehende Hürden, die es den Leasing-Gesellschaften erschweren, ihrer Rolle gerecht zu werden. Seit der Unterstellung der Branche unter die Finanzmarktaufsicht droht die mittelständische Branchenstruktur aus den Fugen zu geraten: Die Zahl der kleineren mittelständischen Gesellschaften nimmt stetig ab. Seit 2010 hat nach Angaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mehr als jede vierte Leasing-Gesellschaft ihr Geschäft aufgegeben. Allein im vergangenen Jahr haben sich 21 Leasing-Unternehmen aus dem Markt zurückgezogen, was rund 10 Prozent der operativ tätigen Gesellschaften in Deutschland entspricht. „Stetig wachsende regulatorische Auflagen und Pflichten stellen unsere Mitglieder vor Aufgaben und Kosten, die weder unserer mittelständischen Struktur noch unserem Geschäftsmodell oder seinem Risikogehalt angemessen sind.“ Mudersbach forderte daher dringend Erleichterungen für die mittelständischen Gesellschaften.

Die Presseinformation des BDL zum Parlamentarischen Abend lesen Sie hier

Leasing-Geschäftsklima hellt sich auf

Das Geschäftsklima Mobilien-Leasing hat sich im März gegenüber dem Vormonat stark verbessert. Die Leasing-Unternehmen beurteilten die aktuelle Geschäftslage deutlich günstiger als im Februar. Auch die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate wurden wesentlich optimistischer eingeschätzt.

Damit spiegelt die Leasing-Branche das Geschäftsklima der deutschen Wirtschaft wider, das laut ifo Institut im März das fünfte Mal in Folge gestiegen ist. Der niedrige Ölpreis und der Euro-Kurs stützen aktuell die Konjunktur. "Es ist zu hoffen, dass sich die gute Stimmung auf die Investitionen durchschlägt", erklärt BDL-Hauptgeschäftsführer Horst Fittler. Bisher zeigten Umfragen jedoch, dass die Unternehmer weiter zurückhaltend sind und ihre Investitionspläne nicht entsprechend anpassen.

Die Entwicklung des Geschäftsklimas Mobilien-Leasing sehen Sie hier

Leasing ist dominierende Investitionsform

Gut die Hälfte aller außenfinanzierten Investitionen (51 Prozent) wurden nach Berechnungen des ifo Instituts 2014 über Leasing realisiert. Die zweite Hälfte machen Kredit und andere Finanzierungsarten aus. Damit ist Leasing die dominierende Investitionsform in Deutschland. „Derzeit greifen die Unternehmer aufgrund der guten Eigenkapitalpolster allerdings verstärkt auf Eigenmittel zur Finanzierung zurück“, erläutert Horst Fittler, Hauptgeschäftsführer des BDL. „Mit unseren ergänzend zum Leasing-Fahrzeug, zur Maschine oder zur IT-Ausstattung angebotenen Serviceleistungen wie Wartung, Inspektion, technischer Kundendienst etc. können wir jedoch den Unternehmen einen echten Mehrwert bieten und ihre internen Ressourcen entlasten.“

Fittler schätzt daher, dass das Leasing-Neugeschäft im laufenden Jahr mindestens in gleicher Höhe wie die Ausrüstungsinvestitionen wachsen wird. „Aktuell prognostiziert der ifo Investitionsindikator ein Plus von vier Prozent, da ziehen wir locker mit.“ Die Entwicklung des Neugeschäfts ist stark vom größten Leasing-Segment, dem Fahrzeugleasing, abhängig. Nach ersten Schätzungen wird für 2015 ein leichtes Zulassungsplus bei Pkw erwartet. Im ersten Quartal wurden bereits rund sechs Prozent mehr Pkw-Neuzulassungen registriert als im Vorjahreszeitraum. Der Investitionsindikator basiert auf den Geschäftslagebeurteilungen der Leasing-Gesellschaften und wird von ifo Institut und BDL gemeinsam ermittelt.

Den Leasing-Anteil an außenfinanzierten Investitionen sehen Sie hier, die Entwicklung des Investitionsindikators hier

Leaseurope: Fahrzeugleasing treibt Neugeschäft in Europa

Das Leasing-Neugeschäft in Europa ist nach Angaben des europäischen Dachverbandes Leaseurope im vergangenen Jahr um acht Prozent gewachsen. Dies ist die stärkste Zuwachsrate seit 2007. Das Wachstum wird vor allem vom Fahrzeugleasing getragen, das um zwölf Prozent stieg, während sich das Neugeschäft Mobilien-Leasing nur moderat um ein Prozent steigerte. Das Neugeschäft Immobilien-Leasing verzeichnete ebenfalls ein Plus von acht Prozent und stieg damit das erste Mal seit vier Jahren.

Die Pressemitteilung der Leaseurope zu den vorläufigen Zahlen für 2014 lesen Sie hier.

Fahrzeugleasing: Marktanteil weiter ausgebaut

Mehr als jedes dritte neu zugelassene Straßenfahrzeug wird über Leasing angeschafft. 2014 waren dies 39 Prozent und damit ein Prozentpunkt mehr als 2013. 

Da mittels Leasing vor allem Fahrzeuge der gehobenen Mittel- und Oberklasse angeschafft werden, beträgt der Leasing-Anteil nach Investitionswert sogar 68 Prozent (2013: 66,5 Prozent). Damit konnte die Leasing-Wirtschaft ihren Marktanteil weiter ausbauen. Das Fahrzeugleasing dominiert das Leasing-Neugeschäft, Leasing-Geschäfte mit Pkw- und Nutzfahrzeugen haben aktuell einen Anteil von 72 Prozent. Die Leasing-Quoten berechnet jährlich das ifo Institut für Wirtschaftsforschung im Auftrag des BDL.  

Die Anteile der einzelnen Leasing-Segmente am Neugeschäft finden Sie hier

„Leasing-Bürgschaft“ für junge Unternehmen und Gründer

Das Programm Leasing-Bürgschaft erleichtert jungen Unternehmen oder Gründern den Zugang zu Leasing-Investitionen, denn die deutschen Bürgschaftsbanken können fehlenden Sicherheiten dieser Unternehmensgruppen ausgleichen. Gestartet ist das Bürgschaftsprogramm im Januar 2014, inzwischen sind fast 30 Leasing-Gesellschaften akkreditiert. Bislang wurden rund 80 konkrete Leasing-Finanzierungswünsche von Leasing-Gesellschaften an die Bürgschaftsbanken herangetragen.

Eine der akkreditierten Leasing-Gesellschaften ist DMG Mori Finance GmbH in Wernau. Geschäftsführer Manfred Wehrmann konnte für seine Gesellschaft mit Hilfe des Programms nun auch Gründer und junge Unternehmen erreichen. „Wir haben auf das Programm Leasing-Bürgschaft gewartet“, sagt er in der bundesweit in der Zeitschrift „Wirtschaftswoche“ (Ausgabe 20. April 2015) von den deutschen Bürgschaftsbanken geschalteten Anzeige für das Programm „Leasing-Bürgschaft“.

Anträge für Leasing-Bürgschaften werden von den Leasing-Gesellschaften - nicht vom Leasing-Nehmer - ausschließlich elektronisch über ein Online-Formular gestellt. Details zum Programm und zur Akkreditierung finden Sie hier.

Investitionen in erneuerbare Energien gestiegen

18,8 Mrd. Euro wurden nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWI) 2014 in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien investiert. Dies ist ein Zuwachs von knapp 20 Prozent. Damit haben sich die erneuerbaren Energien zu einem beachtlichen Wirtschaftsfaktor in Deutschland entwickelt.

Laut BMWI geht der Zuwachs vor allem auf den Boom der Windenergie zurück. Die Windkraftinvestitionen haben sich im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt auf 12,3 Milliarden Euro und dominieren damit die gesamten Investitionen in erneuerbare Energieanlagen. 

"Die Leasing- Branche hat sich frühzeitig ihrer Verantwortung gestellt und die erneuerbaren Energien als ein Zukunftsgebiet erkannt. Wie schon bei anderen Innovationen in der Vergangenheit unterstützt Leasing auch hier die Verbreitung der modernen Anlagen zur Energieumwandlung aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse", erklärt Horst Fittler, Hauptgeschäftsführer des BDL. 

Weitere Zahlen und Daten zu den Erneuerbaren erhalten Sie auf der Website BMWI hier.  Wie die Leasing-Wirtschaft Investitionen in Anlagen für erneuerbare Energien unterstützt, lesen Sie hier. 

 
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