Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Jahr 2013 geht seinem Ende entgegen. Aus Leasing-Sicht war es recht unspektakulär. Jedoch sorgte die lang anhaltende Verunsicherung der Unternehmen in Deutschland für ein getrübtes Investitionsklima, das sich erst im zweiten Halbjahr etwas aufhellte. Dem konnte sich auch die Leasing-Wirtschaft nicht entziehen, sie hielt dennoch ihr Neugeschäft bei fast 50 Mrd. Euro stabil. Vor allem der schwache Automarkt bremste das Wachstum aus. Als verlässlicher Partner des Mittelstandes auch in unsicheren Zeiten gelang es den Leasing-Gesellschaften, zum dritten Mal in Folge Marktanteile zu gewinnen. Uns freut, dass zwar weniger investiert wurde, dafür aber umso häufiger Leasing genutzt wurde.

Im neuen Jahr wird es – treten die Prognosen der Ökonomen ein – einen Boom der Ausrüstungsinvestitionen geben. Ein Plus von sieben Prozent wird erwartet. Hier stehen die Leasing-Gesellschaften bereit, die Unternehmen bei der Realisierung ihrer Investitionspläne zu unterstützen. Über die Nachhaltigkeit dieses Aufschwungs sagen die Wirtschaftswissenschaftler nichts aus. Wir beobachten jedoch die generelle Entwicklung der Investitionen in Deutschland mit Sorge. Denn seit Jahren ist die deutsche Investitionsquote rückläufig. Wir belegen im internationalen Ranking einen der unteren Plätze. Diese fatale Entwicklung muss gestoppt und umgekehrt werden. Die Wirtschaft braucht dringend eine Investitionsoffensive, um den Investitionsstau zu lösen. Im aktuellen Koalitionsvertrag finden sich jedoch weder Investitionsanreize noch ein schlagkräftiges Gesamtkonzept zur Investitionsförderung. Es wird Zeit, dass sich die neue Bundesregierung bildet, ihre Arbeit aufnimmt und effektive Maßnahmen für die deutsche Wirtschaft in die Wege leitet.

Ihr Horst Fittler, BDL-Hauptgeschäftsführer

Leasing-Wirtschaft optimistisch für 2014

Die Leasing-Wirtschaft konnte 2013 zum dritten Mal in Folge ihren Marktanteil ausbauen. Der Leasing-Anteil an den Ausrüstungsinvestitionen beträgt aktuell 23 Prozent. „Zwar haben die Unternehmen in Deutschland in diesem Jahr weniger investiert, aber sie haben verstärkt Leasing genutzt“, erklärt Martin Mudersbach, Präsident des BDL, bei der Vorstellung der Jahreszahlen. Insgesamt realisierte die Branche 2013 Investitionen in Höhe von 48,5 Mrd. Euro und hält damit trotz rückläufiger gesamtwirtschaftlicher Investitionen ihr Neugeschäft stabil. In das neue Jahr schauen die Leasing-Gesellschaften mit Optimismus.

Die Ökonomen erwarten ein Wachstum der Ausrüstungsinvestitionen von sieben Prozent. „Wenn diese Prognose eintritt, dann ziehen wir in gleicher Höhe mit“, zeigt sich Mudersbach überzeugt. Jedoch müssen die Rahmenbedingungen stimmen und weitere Turbulenzen und Verunsicherungen im Euroraum dürfen nicht entstehen.

Die Leasing-Wirtschaft bewerkstelligte 2013 für ihre Kunden Investitionen in Fahrzeuge, Maschinen, IT-Equipment und andere mobile Güter für 46,5 Mrd. Euro (-0,2 Prozent) sowie für 2,0 Mrd. Euro (+5,2 Prozent) in Immobilien. Allerdings bremste der schwache Automarkt das Mobilien-Neugeschäft aus. Denn mit Ausnahme des Fahrzeugleasing wuchsen alle übrigen Güter um rund vier Prozent. Das Leasing von Pkw und Nutzfahrzeugen stellt mit fast 70 Prozent den höchsten Anteil am Leasing-Markt.

Das Neugeschäft im Fahrzeugleasing ging 2013 um zwei Prozent zurück, stabilisierte sich jedoch im zweiten Halbjahr. Zudem gewann die Branche weitere Marktanteile. Denn während laut Kraftfahrzeugbundesamt die Pkw-Neuzulassungen in den ersten neun Monaten um sechs Prozent abnahmen, verringerte sich das Neugeschäft im Pkw-Leasing im gleichen Zeitraum nur um knapp zwei Prozent – sowohl nach Anschaffungswerten wie auch nach Pkw-Stückzahlen.

Eine Präsentation zum Leasing-Markt 2013 finden Sie hier

BDL fordert Investitionsoffensive und kritisiert Koalitionsvertrag

Die Entwicklung der Investitionen beobachtet die Leasing-Wirtschaft seit längerem mit Sorge. „Auch wenn für 2014 ein deutliches Wachstum der Ausrüstungsinvestitionen prognostiziert wird, so ist doch die gesamtwirtschaftliche Investitionsquote in Deutschland seit Jahren niedrig und rückläufig. Im europäischen Vergleich belegen wir einen der unteren Ränge“, erläutert BDL-Hauptgeschäftsführer Horst Fitter. Die Branche fordert daher, dass die neue Bundesregierung für stabile, verlässliche Rahmenbedingungen sorgt und Anreize schafft, um Investitionen zu fördern. „Jedoch ist im Koalitionsvertrag außer den üblichen Bekenntnissen zum Mittelstand und zu Investitionen kein Ansatz für ein Investitionsprogramm zu erkennen“, kritisiert Fittler.

„Als größter Investor in Deutschland und Investitionsexperte fordern wir eindringlich die Rückbesinnung auf die degressive AfA sowie den Leasing-Gesellschaften den Zugang zu Fördermitteln zu ermöglichen – gerade im Bereich der erneuerbaren Energien“, nennt Fittler Maßnahmen zur Investitionsförderung. „Die deutsche Wirtschaft braucht darüber hinaus aber dringend ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept, um die Investitionslücke in Deutschland zu schließen, Bürokratie abzubauen und den Mittelstand zu unterstützen.“

Statt Impulse für Investitionen zu setzen, betreibe der Gesetzgeber jedoch Strukturpolitik, kritisiert der Hauptgeschäftsführer weiter. Denn aufgrund der stetig wachsenden Anforderungen der Finanzmarktaufsicht verschlechtern sich auch die Rahmenbedingungen für Leasing-Gesellschaften. Die Branche werde zunehmend mit aufsichtsrechtlichen Anforderungen und Pflichten und damit auch Kosten belegt, die weder ihrer mittelständischen Struktur, dem Geschäftsmodell noch dem Risikogehalt angemessen seien. „Eine beachtliche Zahl von kleinen und mittleren Leasing-Gesellschaften hat bereits vor dem Kostendruck kapituliert und ihr Geschäft eingestellt“, erläutert Fittler. „Es darf nicht sein, dass der Gesetzgeber in Kauf nimmt, dass sich der Leasing-Markt verkleinert und damit auch das Angebot für den Mittelstand eingeschränkt wird.“

Die Leasing-Branche bewerkstelligt jährlich für ihre Kunden Investitionen in Höhe von rund 50 Mrd. Euro. Über die Hälfte der außenfinanzierten Investitionen wird über Leasing realisiert. Damit dominiert Leasing alle anderen Finanzierungsformen. 

Benedikt Schell als BDL-Vorstand gewählt

Die 25. Mitgliederversammlung des BDL wählte am 13. November 2013 in Mainz Benedikt Schell einstimmig zum neuen Vorstandsmitglied. Schell ist seit mehr als 15 Jahren in verschiedenen operativen und zentralen Führungspositionen für den Daimler Konzern tätig. Seit Mai 2013 verantwortet er als Vorstand der Mercedes-Benz Bank AG das Ressort Vertrieb & Marketing. Der 43jährige tritt die Nachfolge von Lars-Henner Santelmann an. Santelmann war aus dem BDL-Vorstand ausgeschieden, da er innerhalb der Volkwagen Gruppe neue Aufgaben übernommen hat und nicht mehr für das Leasing-Geschäft zuständig ist.

Die Mitglieder des BDL-Vorstands finden Sie hier. 

Europäische Studie bestätigt geringes Risiko des Leasing-Geschäfts

Die Leasing-Wirtschaft führt seit langem ihr geringes Risiko in Gesprächen mit der Politik ins Feld. Das Argument wird nun in zwei breit angelegten, europäischen Studien bestätigt.

Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte hat im Auftrag des europäischen Leasing-Verbandes Leaseurope das Portfolio von 13 europäischen Leasing-Gesellschaften zwischen 2005 - 2011 in Bezug auf das globale Risikoprofil untersucht. Die Ergebnisse bestätigen, dass die Ausfallraten beim Leasing gering und deutlich niedriger sind als die vergleichbarer Kreditportfolios. Ebenso halten sich die Verluste aufgrund der ausgefallenen Verträge in ausgesprochen engen Grenzen. Insgesamt wurde der Verlauf von 3,3 Millionen Leasing-Verträgen von Kunden aus den Bereichen Firmenkunden, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Finanzinstitute und Öffentlicher Sektor geprüft. In einer zweiten Studie wurde der Fokus ausschließlich auf die Verträge mit KMUs gelegt (1,5 Millionen Verträge). Leasing-Güter waren im Schwerpunkt Fahrzeuge, Produktionsmaschinen und IT-Equipment.

Die Studien belegen, dass die Objekt- und Verwertungskompetenz der Leasing-Gesellschaften sowie die Eigentümerverhältnisse beim Leasing für eine Minimierung der Verluste und damit für Risikoarmut sorgen. „Leasing-Gesellschaften verfügen über ein exzellentes Know-how der Objekte und Märkte. Sie können daher die gebrauchten Fahrzeuge, Maschinen oder das IT-Equipment optimal vermarkten“, erläutert BDL-Hauptgeschäftsführer Horst Fittler. „Die Ergebnisse belegen wirkungsvoll, dass das Leasing-Geschäftsmodell sehr robust ist und die Unterstellung unter die Finanzmarktaufsicht in keinster Weise mit systemischen Risiken zu begründen ist“, führt er aus. Im Gegenteil: „Die regulatorischen Anforderungen für Leasing-Gesellschaften sind zu hoch und entsprechen nicht der Marktrealität.“

Weitere Informationen zu den Risikostudien finden Sie auf der Website der Leaseurope hier

Ehemaliger BDL-Präsident Dr. Uwe Kayser gestorben

Der ehemalige BDL-Präsident Dr. Uwe Kayser ist im Alter von 73 Jahren verstorben. Dr. Kayser, vormaliger Geschäftsführer der GEFA-Leasing GmbH, hatte während seiner beruflichen Laufbahn zahlreiche ehrenamtliche Funktionen im Bundesverband Deutscher Leasing-Gesellschaften, einem der beiden Vorgängerverbände des heutigen BDL, inne. 1982 wurde er in den Vorstand des Verbandes gewählt, 1996 übernahm Dr. Kayser das Amt des Präsidenten und übte es bis zum Jahr 2000 aus.

In seine Amtszeit fielen wichtige verbandspolitische Weichenstellungen wie die Verlegung des Dienstsitzes nach Berlin und die Vorbereitung der Fusion der beiden Leasing-Verbände. Auch international setzte er wichtige Akzente für die Leasing-Wirtschaft als Mitglied im Vorstand und Vize-Präsident der Leaseurope, dem europäischen Dachverband. 

Leaseurope: Videoclip erklärt Leasing

Die europäische Dachorganisation der Leasing-Wirtschaft Leaseurope hat einen Videoclip entwickelt, der auf einfache Weise erklärt, wie Leasing funktioniert.

Der kurze Clip in englischer Sprache beschreibt zudem die volkswirtschaftliche Bedeutung der Leasing-Branche für die europäische Wirtschaft, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Der Videoclip ist auf youtube oder auf der Website der Leaseurope zu sehen. 

Studie: Mittelstand optimistisch für 2014 gestimmt

Die Stimmung im deutschen Mittelstand ist bestens. Die Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Geschäftsentwicklung sehr zufrieden und blicken optimistisch in die Zukunft. Vier von fünf Mittelständlern planen, in den nächsten sechs Monaten in ihr Unternehmen zu investieren. Problemfelder sehen die Unternehmen in den steigenden Energiekosten, dem Fachkräftemangel und in bürokratischen Hemmnissen. Dies sind die Kernergebnisse der aktuellen Studie „Mittelstand im Mittelpunkt", in der erstmals die Mittelstandsanalysen und -umfragen der WGZ BANK; des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken und der DZ BANK zusammen ausgewertet wurden. Insgesamt wurden rund 1.500 Unternehmen befragt.

Im Vergleich zum bereits guten Ergebnis im Frühjahr 2013 bewerten die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage im Herbst nochmals besser. Der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen liegt mit annähernd 67 Punkten weit über dem langjährigen Durchschnitt von 36 Punkten. Eine große Mehrheit der Befragten geht von einer Verbesserung der Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten aus. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der befragten Unternehmen erwartet eine positive Geschäftsentwicklung; im Frühjahr waren es noch 40 Prozent. Von einer Verschlechterung ihres Geschäftsergebnisses gehen aktuell elf Prozent der Befragten aus, nach neun Prozent im Frühjahr.

Die gute Stimmung und das günstige Finanzierungsumfeld schlagen sich auch in höheren Investitionsplanungen nieder. Fast 79 Prozent der befragten Unternehmen wollen in den nächsten sechs Monaten in ihr Unternehmen investieren. Damit erreichen die Investitionsabsichten der Mittelständler den höchsten Wert seit dem Jahr 2000. Darüber hinaus stieg der Anteil der investierenden Unternehmen, die ein größeres Investitionsvolumen als im vergangenen halben Jahr planten, von 24 Prozent im Frühjahr auf aktuell 29 Prozent.

Die Studie „Mittelstand im Mittelpunkt" kann auf der Website der WGZ BANK und unter www.mittelstandsstudie.de heruntergeladen werden. Quelle: BVR

E-Learning für Leasing-Azubis gestartet: Learn2Lease

Im September 2013 ist unter dem Namen „Leasing-Azubi-Club“ ein Leasing-Kurs gestartet, der die duale kaufmännische Ausbildung ergänzt. Rund 50 Auszubildende von 18 Leasing-Gesellschaften nehmen an diesem neuen Kurs teil, der von der Schäfer & Partner GmbH in Zusammenarbeit mit dem BDL entwickelt wurde.

Der Kurs knüpft an den Rahmenlehrplan für die kaufmännische Ausbildung an und ergänzt die vermittelten allgemeinen betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Inhalte um die leasingspezifischen Ausprägungen. Weitere Teilnehmer können noch bis etwa Mitte Dezember 2013 in den laufenden Kurs einsteigen. Die nächste Möglichkeit für eine Teilnahme ergibt sich danach wieder mit dem Beginn des zweiten Ausbildungsjahres nach den Sommerferien 2014.

Der Kurs bedient sich der Technik des E-Learning. Den Teilnehmern werden auf der Lernplattform "Learn2Lease" Arbeitsmaterialien online bereitgestellt. Über die Webseite www.leasingazubi.de können kaufmännische Auszubildende der Leasing-Branche von Mitgliedsunternehmen des BDL angemeldet werden. Zu den einzelnen Modulen führen die Teilnehmer Übungen und Tests durch. Ein Moderator betreut sie dabei.

Weitere Informationen zum Azubi-Club, Anmeldeformulare und einen Musterterminplan hier

Frohe Festtage und einen guten Start in 2014

Das BDL-Team wünscht allen Leserinnen und Lesern schöne Weihnachtstage und einen guten Start in ein erfolgreiches neues Jahr. 

 
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