Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren,

während der Sommer dieses Jahr kaum Wünsche offen ließ, blieb das konjunkturelle Klima bisher eher kühl. Unsicherheiten über die Entwicklungen der Weltwirtschaft und im Euro-Raum beherrschten die Unternehmen. Dies zeigte sich vor allem in der lange anhaltenden Zurückhaltung bei der Investitionsplanung, die erst langsam nachlässt. Das Investitionsklima spiegelte sich nicht zuletzt im Leasing-Neugeschäft wider, das in den ersten sechs Monaten 2013 mit einem Minus von zwei Prozent rückläufig war, sich jedoch langsam stabilisiert.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hellt sich seit Juli auf.  Das KfW-ifo Mittelstandsbarometer zeigt eine anhaltend optimistische Stimmung bei kleinen und mittleren Unternehmen. Das ifo Geschäftsklima belebt sich und die Ökonomen setzen auf einen beginnenden Aufschwung im zweiten Halbjahr 2013. Gerade jetzt, bei aufkeimender Konjunktur mit positiven Aussichten für den weiteren Verlauf des Jahres, wäre der richtige Zeitpunkt für die Bundesregierung, Impulse zu setzen. Die degressive AfA war und ist ein bewährtes Instrument, die Konjunktur zu stützen und zu fördern. Wir treten deshalb mit Nachdruck für steuerliche Abschreibungsbedingungen ein, die Leasing- und andere Ausrüstungsinvestitionen nicht behindern und die Investitionen des Mittelstandes fördern. Denn ohne Investitionen wird es kein Wirtschaftswachstum in Deutschland geben. Und bereits heute gibt es einen Investitionsstau, den es aufzulösen gilt. Ansonsten veraltet der Maschinenpark in Deutschland weiter und unsere Wettbewerbsfähigkeit und damit das Gütesiegel "Made in Germany" wird gefährdet.

Hoffen wir, dass die neue Regierung hier schnell handelt.

Ihr Horst Fittler, BDL-Hauptgeschäftsführer

Leasing-Markt stabilisiert sich langsam

Nach einem schlechten Start ins Jahr 2013, mit einem Rückgang beim Mobilien-Leasing von knapp drei Prozent im ersten Quartal, stabilisiert sich der Mobilien-Markt langsam. Für das erste Halbjahr 2013 ergibt sich noch ein Minus von zwei Prozent. „Der schwache Automarkt hat unser Neugeschäftswachstum ausgebremst“, erläutert Martin Mudersbach, BDL-Präsident, das Ergebnis. „Wir konnten jedoch weitere Marktanteile gewinnen.“ Denn während sich laut Kraftfahrzeugbundesamt die Pkw-Neuzulassungen in den ersten sechs Monaten um acht Prozent verringerten, ging das Neugeschäft beim Pkw-Leasing im gleichen Zeitraum nur um zwei Prozent zurück – sowohl nach Anschaffungswerten wie auch nach Pkw-Stückzahlen.

Für die Monate April bis Juni verzeichnete das Neugeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch ein Minus von einem Prozent. Abgesehen vom Pkw-Leasing (minus vier Prozent) wuchsen alle übrigen Objekte um durchschnittlich 3,5 Prozent. Das Leasing von IT-Equipment und Produktionsmaschinen legte sogar besonders stark zu (14 bzw. acht Prozent). In seinen Trendmeldungen befragt der BDL jedes Quartal eine repräsentative Stichprobe seiner Mitgliedsunternehmen nach ihrem Neugeschäft und zeigt die Veränderungsraten zum Vorjahresquartal auf.

„Das Investitionsklima in Deutschland ist weiterhin getrübt, der erhoffte Aufschwung noch nicht eingetreten. Erst allmählich hellt sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft auf. Wir setzen nun auf das zweite Halbjahr“, führt Mudersbach aus. Da die Leasing-Wirtschaft "mit der Konjunktur atmet", rechnet der BDL-Präsident für das laufende Jahr allenfalls mit einem stabilen Neugeschäft. Entscheidend werde die Entwicklung beim Fahrzeugleasing sein. Denn gut 70 Prozent des Neugeschäfts im Mobilien-Leasing werden mit Pkw und Nutzfahrzeugen getätigt. Die positiven Meldungen über die Pkw-Zulassungszahlen im Juli stimmen dabei leicht optimistisch.

Die Entwicklungen im Mobilien-Leasing in den vergangenen Quartalen hier.

BDL-Jahresbericht analysiert Leasing-Markt in Deutschland

Bereits im vergangenen Jahr hielt die Leasing-Wirtschaft trotz verschlechtertem Investitionsklima und rückläufigen gesamtwirtschaftlichen Investitionen ihr Neugeschäft mit 49,0 Mrd. Euro stabil. Dabei konnte die Branche ihren Marktanteil in Deutschland deutlich ausweiten. Die Leasing-Quote stieg auf 15,6 Prozent. Der Leasing-Anteil bei den Ausrüstungsinvestitionen wuchs sogar auf 23,1 Prozent. Er hatte 2011 noch 22,2 Prozent betragen. Die Quote bei außenfinanzierten Investitionen beträgt aktuell 51 Prozent. Damit ist Leasing die dominierende Finanzierungsform für Unternehmen, wenn Investitionen nicht aus eigenen Mitteln gestemmt werden. Diese und weitere Ergebnisse zum Leasing-Markt in Deutschland, zur Entwicklung der Kunden- und Objektgruppen, der Vertragstypen und Vertriebsarten analysiert der BDL-Jahresbericht 2012/13, der aktuell erschienen ist. 

Außer den Marktanalysen finden sich im Jahresbericht Erläuterungen zu den Rahmenbedingungen der Leasing-Wirtschaft, zu rechtlichen Themen, zur Finanzierungssituation, zu Ausbildungsfragen der Branche und zur Entwicklung der Branchenstruktur.

Neu im Jahresbericht des BDL ist der Magazinteil „Im Fokus“. Dort widmet sich der Bericht der Objektkompetenz und dem Markt-Know-how der Leasing-Wirtschaft. Als professionelle Investoren sind Leasing-Gesellschaften Kenner der Märkte und Investitionsgüter und können den Wertverlauf einer Maschine, eines Fahrzeuges, einer Computerausstattung oder einer Immobilie antizipieren und eine optimale Verwertung garantieren. Die Branchenspezialisten in den Leasing-Teams beraten ihre Kunden auf Augenhöhe. Kundenbeispiele und –zitate illustrieren die Aussagen im Jahresbericht anschaulich.

Der Bericht kann im Internet bestellt werden unter der Adresse www.leasingverband.de, Rubrik Service/Publikationen. Zudem steht im Downloadcenter ein pdf-Dokument des Jahresberichts zur Verfügung.

Maschinenbauer: Aufschwung lässt noch auf sich warten

Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland lag im Juni 2013 um real fünf Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sank das Inlandsgeschäft um vier Prozent und das Auslandsgeschäft um sechs Prozent. Im gesamten zweiten Quartal des Jahres ging der Bestelleingang im Vorjahresvergleich um ein Prozent zurück. Die Inlandsaufträge lagen bei minus vier Prozent, die Auslandsaufträge bei plus einem Prozent.

Für das erste Halbjahr ergibt sich insgesamt ein Rückgang von einem Prozent. Die Inlandsaufträge lagen bei minus sechs Prozent, die Auslandaufträge bei plus ein Prozent.

„Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau muss sich weiter in Geduld üben. Der Juni schloss nach einem Halbjahr ohne nennenswerte Impulse mit einem Minus der Auftragseingänge ab. Die Inlandsorders sind letztlich Spiegelbild der insgesamt unbefriedigenden Investitionstätigkeit in Deutschland“, kommentierte VDMA Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers das Ergebnis. „Enttäuschend verliefen wieder einmal die Maschinenbestellungen aus den Euro-Partnerländern. Von einer wirtschaftlichen Stabilisierung der Euro-Zone zu reden, fällt aus Sicht der Investitionsgüterhersteller angesichts eines zweistelligen Rückgangs (-19 Prozent) weiterhin schwer."

Der VDMA hat daher seine Prognose für 2013 von plus zwei Prozent auf minus zwei Prozent revidiert. Dr. Thomas Lindner, Präsident des VDMA, begründete dies damit, dass sich die „Rahmendaten weniger dynamisch entwickelten als angenommen“.

Weitere Informationen hier.
Quelle: VDMA

 

DIHK: Unternehmen haben derzeit keine Finanzierungsschwierigkeiten

Fremdkapital zu beschaffen, ist derzeit für die Unternehmen in Deutschland kaum ein Problem. Die Finanzierungsbedingungen sind nach der Umfrage "Sonderauswertung Finanzierungszugang" des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) bei knapp 22.000 Unternehmen gut. Dass dennoch eher wenige Kredite vergeben werden, liegt an der aktuellen Investitionszurückhaltung. Jeder vierte Betrieb hat zurzeit keinen Bedarf an externer Finanzierung.

Laut DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben stünden den Unternehmen "momentan alle Wege offen". Wenn investiert werde, so könnten die Unternehmen es aufgrund steigender Eigenkapitalquoten und hoher Liquiditätsreserven „aus eigener Kraft stemmen“. Von den Unternehmen, die Fremdkapital nutzen, schätzt knapp die Hälfte der Unternehmen (46 Prozent) den Zugang zu Finanzierung als gut ein. 40 Prozent beschreiben ihre Situation zumindest als befriedigend.

Bedenken tragen die Unternehmen jedoch in Bezug auf die Auswirkungen des Regulierungspakets Basel III. „Zwar versuchen die ab 2014 geltenden Regeln, den Notwendigkeiten der Unternehmensfinanzierung Rechnung zu tragen. Doch unklar ist, welche Gesamtbelastung hierdurch tatsächlich auf die Kreditwirtschaft zukommt und welche Lasten auf die kreditnehmende Wirtschaft überwälzt werden. Insbesondere die Bankfinanzierung ist für kleine und mittelständische Unternehmen die wichtigste Fremdkapitalquelle“, heißt es in der DIHK-Sonderauswertung. Als ein Beispiel für eine drohende Verschlechterung nennt die Sonderauswertung den Versicherungssektor. Das Zusammenspiel der Regulierungsprojekte Basel III und Solvency II sorge dafür, dass es für Versicherer unattraktiver werde, sich langfristig bei Banken zu engagieren. Damit sei eine wichtige Quelle der langfristigen Bankenrefinanzierung und damit der Vergabe von Investitionskrediten gefährdet, kommentiert der DIHK.

Auch KfW sieht zurzeit geringen Finanzierungsbedarf

Bestätigt werden die DIHK-Ergebnisse auch durch den aktuellen KfW-Kreditmarktausblick. Das von der KfW ermittelte Kreditneugeschäft der Banken mit Unternehmen und Selbständigen in Deutschland ist im 2. Quartal weiter geschrumpft. Gegenüber dem Vorjahresquartal schätzen die KfW-Experten einen Rückgang von voraussichtlich 3,5 Prozent. Die Nachfrage nach Krediten bleibt damit im gesamten ersten Halbjahr unter dem Vorjahresniveau. Die KfW sieht frühestens im Herbst ein Anziehen des gewerblichen Finanzierungsbedarfs aufgrund steigender Investitionen.

Quelle: DIHK, KfW
Weitere Informationen zur DIHK-Sonderauswertung „Finanzierungszugang“ hier.
Informationen zum KfW-Kreditmarktausblick hier.

 

 

E-Learning für Leasing-Azubis: Learn2Lease

Ab September 2013 startet ein Leasing-Kurs, der die duale kaufmännische Ausbildung ergänzen wird. Der Leasing-Kurs, unter dem Namen „Leasing-Azubi-Club“, ist von der Schäfer & Partner GmbH in Zusammenarbeit mit dem BDL entwickelt worden. Er knüpft an den Rahmenlehrplan für die kaufmännische Ausbildung an und ergänzt die vermittelten allgemeinen betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Inhalte um die Leasing-spezifischen Ausprägungen.

Der Kurs bedient sich der Technik des E-Learning. Den Teilnehmern werden auf der Lernplattform "Learn2Lease" Arbeitsmaterialien online bereitgestellt. Software muss dazu nicht installiert werden, ein normaler Internet-Zugang genügt. Über die Webseite www.leasingazubi.de können kaufmännische Auszubildende der Leasing-Branche von Mitgliedsunternehmen des BDL angemeldet werden. Zu den einzelnen Modulen führen die Teilnehmer Übungen und Tests durch. Ein Moderator betreut sie dabei.

Zusätzlich zu den Lernmodulen können "Leasingimpulse" abgerufen werden. Die „Clubmitglieder“ haben auch die Möglichkeit sich online über Foren und Chats auszutauschen oder ab dem zweiten Lehrjahr an den geplanten Azubi-Kongressen vor den Sommerferien teilzunehmen. Am Ende des zweiten und dritten Lehrjahres sind Kongresse geplant, auf denen die Ergebnisse der Projektarbeit vorgestellt und Vorträge gehalten werden.

„Da es den Ausbildungsberuf Leasing-Kaufmann nicht gibt und nicht alle Leasing-Gesellschaften einen aufwendigen internen Unterricht anbieten können, ist der Leasing-Azubi-Club eine attraktive E-Learning-Branchenlösung“, sagt Horst Fittler, Hauptgeschäftsführer des BDL. Die fachspezifischen Inhalte werden vom BDL mit Schäfer & Partner entwickelt und so aufbereitet, dass sie für Nachwuchskräfte leicht verständlich sind.

Weitere Informationen zum Azubi-Club, Anmeldeformulare und einen Musterterminplan finden sich hier

BDL im Beirat des Verbandes Deutscher Bürgschaftsbanken

Horst Fittler, Hauptgeschäftsführer des BDL, wurde auf der Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) zum Beiratsmitglied gewählt. „Nicht nur bei der Leasing-Refinanzierung kooperieren wir mit den Bürgschaftsbanken. Leasing-Gesellschaften und Bürgschaftsbanken unterstützen beide mittelständische Unternehmen. Im Austausch auch mit den anderen Beiratsmitgliedern können sich wertvolle Synergien ergeben“, kommentiert Hauptgeschäftsführer Horst Fittler seine Aufnahme in den VDB-Beirat.

Der VDB-Vorsitzende Dr. Stefan Papirow ergänzt: „Mit Vertretern von Leasing und Franchise wächst die branchenspezifische Expertise in unserem Beirat. Unser gemeinsames Ziel ist die Finanzierung des deutschen Mittelstands. Dabei ist unser Beirat ein gutes Forum, um Finanzierungsprobleme der kleinen und mittleren Unternehmen zu diskutieren.“

Der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken ist die gemeinsame Interessenvertretung der rechtlich und wirtschaftlich selbstständigen Bürgschaftsbanken und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften in Deutschland, die ihren Standort in den einzelnen Bundesländern haben.

Weitere Informationen über den VDB-Beirat hier.
Quelle: VDB

 

 

 
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