Editorial
die Leasing-Branche hat am 26. April ein besonderes Jubiläum gefeiert: „50 Jahre Leasing in Deutschland“. Zum Feiern gab es aber nicht nur einen Anlass, sondern auch gute Gründe, denn in fünf Jahrzehnten hat die Branche eine Erfolgsgeschichte geschrieben, die ihresgleichen sucht. Während die Gründerväter zunächst gegen den damals vorherrschenden Eigentumsgedanken argumentieren mussten und sich auf rechtlich und steuerlich ungesichertem Terrain bewegten, hat sich heute das Produkt Leasing dauerhaft etabliert. Leasing ist aus dem Wirtschaftsalltag nicht mehr wegzudenken und wird von Unternehmen aller Größenklassen und quer durch alle Wirtschaftszweige genutzt. Die große Mehrheit der Kunden stammt dabei aus dem Mittelstand. Der Leasing-Anteil an den außenfinanzierten Investitionen beträgt aktuell 53 Prozent. Damit ist Leasing die Finanzierungsalternative Nr. 1. Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Leasing als Motor für Investitionen und damit für Wirtschaftswachstum ist allgemein anerkannt.
Leasing ist aber nicht nur ein Finanzierungsinstrument mit Tradition, sondern eine moderne, innovative Investitionsalternative. Gerade die aktuelle Energiewende wird in den nächsten Jahren gewaltige Investitionen nach sich ziehen und somit gute Chancen für die Leasing-Branche bieten. Denn wie bereits in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, sind die Leasing-Gesellschaften gefragte Experten, wenn es gilt, Innovationen auf den Märkten einzuführen und zu verbreiten. Sofern die Rahmenbedingungen stimmen, blickt die Branche also auch für die nächsten 50 Jahre optimistisch in die Zukunft.
Ihr Horst Fittler, BDL-Hauptgeschäftsführer
50 Jahre Leasing in Deutschland: Investitions- und Innovationsmotor für die Volkswirtschaft
Ein Grußwort aus dem Bundeswirtschaftsministerium sprach der Parlamentarische Staatssekretär Ernst Burgbacher. Er würdigte die Leistungen der Leasing-Wirtschaft und betonte die volkswirtschaftliche Bedeutung für Investitionen und Wirtschaftswachstum. Die Festrede hielt Prof. Dr. Wolfgang Franz (Foto), Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („Wirtschaftsweise“), über die Herausforderungen der Wirtschaftspolitik in Europa.
Leasing nicht mehr aus dem Wirtschaftsalltag wegzudenken
Vor 50 Jahren gründeten sich die ersten Leasing-Gesellschaften in Deutschland und starteten eine nachhaltige Erfolgsgeschichte. Derzeit sind in Deutschland Wirtschaftsgüter im Wert von weit über 200 Mrd. Euro verleast. Über die Hälfte (53 Prozent) der außenfinanzierten Investitionen werden über Leasing ausgeführt. Der Leasing-Anteil an allen Ausrüstungsinvestitionen beträgt aktuell rund 22 Prozent. „Heute gibt es nahezu kein Investitionsgut, das nicht geleast werden kann - und nicht geleast wird“, erläuterte Mudersbach.
Die Marktdurchdringung zeigt, dass Unternehmen aller Größenklassen Leasing in Betracht ziehen. Der Löwenanteil der Kunden stammt dabei aus dem Mittelstand. „Die Leasing-Wirtschaft hat sich gerade in vergangenen Krisenzeiten als deren verlässlicher Partner bewiesen“, erklärte Mudersbach mit Blick auf die Branchengeschichte. „Denn es waren die Leasing-Gesellschaften, die in Zeiten von Kreditklemmen notwendige Zukunftsinvestitionen finanziert und die Konjunktur angeschoben haben.“
Forderung nach einem angemessenen Ordnungsrahmen
Damit auch in Zukunft die Leasing-Gesellschaften Wachstum, Wohlstand, Innovation und technischen Fortschritt fördern können, forderte der BDL-Präsident „einen Ordnungsrahmen, der uns nicht unnötig einengt, der uns die Luft zum Atmen lässt, der uns Unternehmer sein lässt, wie unsere Kunden“. Mudersbach erklärte unter Applaus der Gäste weiter: „Ja, wir sind systemrelevant, systemrelevant für die Investitionen in diesem Land. Wir sind aber nicht ansatzweise systemrelevant, wenn es um die Frage der Stabilität des Finanzsystems geht.“ Der Ordnungsrahmen müsse dem begrenzten Risiko, das die Finanzierung von Investitionen durch die Leasing-Wirtschaft nachweislich mit sich bringe, Rechnung tragen, sich aufsichtsrechtlich durch Augenmaß und den Mut zur differenzierten Risikobeurteilung auszeichnen. Der Ordnungsrahmen müsse der heutigen Vielfalt der Leasing-Gesellschaften gerecht werden, denn in fünf Jahrzehnten hat sich in Deutschland – abweichend zu anderen europäischen Ländern – eine vielschichtige Branchenstruktur mit einem starken mittelständischen Kern gebildet.
Ausblick
Die Branche blickt weiterhin optimistisch nach vorn. „Gerade jetzt am Wendepunkt zu einem neuen Technik- und Energiezeitalter ergeben sich gute Wachstumschancen für die Leasing-Wirtschaft“, legte Mudersbach dar. Die neuen Technologien erfordern enorme Investitionen, die mittels Leasing realisiert werden können. Ebenso könne Leasing z. B. im Gesundheitsbereich dazu beitragen, dass Kliniken und Praxen stets modernste Technologien einsetzen.
Der BDL - 40 Jahre Leasing-Verband
Auch der Leasing-Verband feiert in diesem Jahr ein rundes Jubiläum. Der heutige Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) ist 2001 aus der Fusion seiner Vorgängerverbände hervorgegangen und vertritt seither als einziger Verband die Interessen der gesamten deutschen Leasing-Wirtschaft. Die Tradition reicht zurück bis ins Jahr 1972, als der ältere der beiden Vorgängerorganisationen von den Pionieren des Leasing in Deutschland gegründet wurde. Mit seinen rund 200 Mitgliedern repräsentiert der BDL heute über 90 Prozent des Marktvolumens.
Weitere Informationen zum Jubiläum der Branche finden Sie hier: ›› 50jahre.leasingverband.de
Plus 4 Prozent: Leasing-Branche gut ins neue Jahr gestartet
Martin Mudersbach als BDL-Präsident bestätigt
Ebenfalls wiedergewählt wurden die Vorstandsmitglieder Jochen Jehmlich (GEFA-Leasing GmbH), Michael Mohr (abcfinance GmbH), Jürgen Mossakowski (CHG-MERIDIAN Deutsche Computer Leasing AG), Lars-Henner Santelmann (Volkswagen Leasing GmbH) und Dr. Martin Starck (LBBW Leasing GmbH). Für den aus Altersgründen aus dem Vorstand ausgeschiedenen Ludwig W. Schott (VR-LEASING AG) wählten die BDL-Mitglieder Frederik Linthout (UniCredit Leasing GmbH).
Martin Mudersbach steht seit 2009 an der Spitze des BDL und hat die Leasing-Branche erfolgreich durch die Wirtschafts- und Finanzkrise geführt. „Ich freue mich über das erneute Vertrauen und die Bestätigung durch die Mitglieder, gerade im Jubiläumsjahr der Branche“, erklärt er nach der Wahl. 50 Jahre nach Gründung der Leasing-Wirtschaft in Deutschland habe sich das Produkt erfolgreich im Markt etabliert. „Jetzt am Wendepunkt zu einem neuen Technik- und Energiezeitalter ergeben sich gute Wachstumschancen für die Branche, denn die Technologien erfordern enorme Investitionen. Diese Herausforderung nehmen die Leasing-Gesellschaften gerne an“, blickt der BDL-Präsident in die Zukunft.
Creditreform-Frühjahrstudie zu Wirtschaftslage und Finanzierung im Mittelstand: Stimmungslage im Mittelstand weiterhin gut - Zurückhaltung nimmt zu
Auftrags- und Umsatzentwicklung mit leichter Delle
Entgegen der positiven Entwicklung der Geschäftslage haben sich die Auftrags- und Umsatzentwicklung etwas eingetrübt: So konnte nur noch rund jeder vierte Mittelständler (26,3 Prozent) steigende Auftragseingänge verbuchen – im vergangenen Jahr war es noch jeder dritte (33,0 Prozent). Bei 18,8 Prozent der Betriebe hat sich die Auftragslage verschlechtert (2011: 14,8 Prozent).
Zwar meldeten 25,4 Prozent der mittelständischen Betriebe ein Umsatzplus, allerdings hat dieser Anteilswert im Vergleich zum Vorjahr (32,7 Prozent) um rund sieben Prozent abgenommen. Gleichzeitig hat der Anteil der Unternehmen zugenommen, die sinkende Umsatzzahlen zu beklagen hatten: von 19,5 Prozent im Vorjahr auf aktuell 22,3 Prozent. Somit notiert der Saldo der Umsatzzuwächse und -rückgänge mit plus 3,1 Punkten niedriger als im letzten Jahr (plus 13,2 Punkte). Dennoch stellt dies seit 1996 den zweitbesten Umsatzsaldo dar, der im Rahmen der Creditreform Frühjahrsbefragung erreicht wurde.
Konjunkturelle Dynamik trotz spürbaren Rückgangs der Umfragewerte intakt
Die Umsatzerwartungen sind immer noch aufwärts gerichtet, auch wenn die befragten Unternehmen der künftigen Entwicklung nicht mehr ganz so optimistisch entgegenblicken wie vor Jahresfrist. 37,6 Prozent der mittelständischen Betriebe rechnen mit einem Umsatzanstieg, nachdem im Frühjahr 2011 noch 43,9 Prozent ein Umsatzplus erwarteten. Dagegen befürchtet nur jeder zehnte Unternehmer Umsatzrückgänge; im vergangenen Jahr lag dieser Wert bei 7,1 Prozent. Der Saldo aus optimistischen und pessimistischen Umsatzerwartungen bleibt somit unter seinem bisherigen Höchstwert aus dem Vorjahr (plus 36,8 Punkte) und notiert nun bei 27,6 Punkten.
Investitionsneigung leicht rückläufig
Die Investitionsneigung im Mittelstand ist leicht rückläufig: Nachdem im Frühjahr 2011 noch bei 53,4 Prozent der Befragten Investitionspläne für das kommende halbe Jahr bereitlagen, sind es in diesem Jahr nur noch 50,6 Prozent. Allerdings liegt dieser Anteilswert fünf Prozentpunkte über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre (45,7 Prozent). Dabei will fast jeder zweite Mittelständler (45,5 Prozent) mehr Geld für Investitionen in die Hand nehmen (Vorjahr: 53,8 Prozent). Offenbar sieht der Mittelstand auch weiterhin Wachstumschancen. So planen 50,6 Prozent der Befragten, in die Ausweitung ihrer Produktionskapazitäten zu investieren.
Mehr Betriebe solide finanziert
Seine Eigenkapitalbasis hat der Mittelstand weiter gestärkt. Während im Frühjahr 2011 nur 27,1 Prozent der Befragten über eine Eigenkapitalquote von über 30 Prozent im Verhältnis zur Bilanzsumme verfügten, waren es in diesem Jahr bereits 28,2 Prozent. Der Anteil der Betriebe mit einer schwachen Kapitalisierung (Eigenkapitalquote weniger als zehn Prozent) ist dagegen konstant bei 29,9 Prozent geblieben.
Finanzierungszugang geteilt
Beim Zugang zur Unternehmensfinanzierung ergibt sich ein geteiltes Bild: Während 43,0 Prozent der Unternehmen der Ansicht sind, dass sich die Finanzierungsbedingungen in den letzten Monaten verschärft haben, sind die Finanzierungsbedingungen für 42,7 Prozent der Betriebe unverändert geblieben. Dabei beklagte nur rund jeder zehnte Betrieb (10,6 Prozent), dass sein Kreditwunsch vom Finanzinstitut abgelehnt wurde. Die Schwierigkeiten beim Fremdkapitalzugang äußern sich nach Angabe der befragten Betriebe in erster Linie im Wunsch der Kreditgeber nach mehr Sicherheiten (86,6 Prozent). Weitere 34,1 Prozent der Unternehmen haben höhere Zinsen zahlen müssen.
Die Finanzierungsbedingungen dürften sich in der Zukunft etwas entspannen, so dass eine Kreditklemme kein Thema zu sein scheint: 16,5 Prozent der befragten Mittelständler erwartet bei der Fremdkapitalaufnahme der nächsten Monate keine Probleme. Nur 8,9 Prozent der Mittelständler erwarten eine Ablehnung ihres Kreditantrags.
Weitere Informationen und die Studie zum Download finden Sie ›› hier
Leasing-Wirtschaft spendet 90.000 Euro für Berliner Schulen
Hintergrund für die Spende ist das 50-jährige Jubiläum der Leasing-Wirtschaft in Deutschland und das 40-jährige Bestehen des Leasing-Verbandes. Aus diesem Anlass hatte der BDL seine rund 200 Mitgliedsunternehmen zu einer Gemeinschaftsspende aufgerufen. „50 Jahre Leasing und 40 Jahre BDL ergeben eine runde Jubiläumssumme. Mit den 90.000 Euro wollen wir einerseits den Standort Berlin als Sitz des Verbandes unterstützen und andererseits einen Beitrag dazu leisten, die Ausbildungssituation von Schülerinnen und Schülern zu verbessern“, erläuterte der BDL-Präsident.
Gemeinsam mit der Senatskanzlei wurden im Vorfeld Schulen ausgewählt, die besonders dringend finanzielle Mittel für Sanierungsmaßnahmen benötigen. Wirtschaftssenatorin von Obernitz: „Mit ihrer großzügigen Spende leisten die Unternehmen der Leasing-Branche einen nachhaltigen Beitrag zur Bildungsinfrastruktur für junge Menschen in Berlin. Das ist gelebte soziale Verantwortung der Wirtschaft für unsere Stadt. Im Namen des Senats und auch ganz persönlich danke ich allen Beteiligten sehr herzlich für ihr außerordentliches Engagement. Ich freue mich sehr, diese Spende der Leasing-Wirtschaft zugunsten Berliner Schulen heute entgegenzunehmen.“
Leasing-Handbuch für die betriebliche Praxis erschienen
Als Leitartikel zum Jubiläumsjahr erläutert Arno Städtler vom ifo Institut „Gegenwart und Zukunft des Leasing-Marktes“ ein halbes Jahrhundert nach der Gründung der ersten Leasing-Gesellschaften. Horst Fittler erinnert an „40 Jahre Leasing-Verband: Entstehung und Entwicklung des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen“.
Leasing-Handbuch für die betriebliche Praxis, Herausgegeben von Horst Fittler und Martin Mudersbach. 8., völlig neu bearbeitete Auflage 2012. 592 Seiten, gebunden, Fritz-Knapp-Verlag, 86,00 Euro. ISBN 978-3-8314-0845-0.
Dritte komplett überarbeitete Auflage „Das Leasinggeschäft“
Die Verfasser beschäftigen sich insbesondere mit rechtlichen und steuerrechtlichen Fragen des Leasing, die auch im Zuge der (Re-) Finanzierung des Leasing-Gebers eine Rolle spielen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Ausgestaltung des Leasing-Vertrages. In diesem Zusammenhang wurden die Überlegungen des Rechtsausschusses des BDL zu einigen typischen Klauseln eines Vollamortisations-Mobilien-Leasing-Vertrages (Stand: 08.09.2009) aufgenommen. In dem komplett überarbeiteten, bereits in der dritten Auflage erscheinenden Buch, das ein Sonderdruck aus „Bankrecht und Bankpraxis“ ist, wird das Mobilien-, Gebäude-, Flugzeug- und Schiffsleasing sowie Besonderheiten beim Kfz- und DV-Leasing behandelt.
Dr. Bernd Peters und Dr. Klaus Schmid-Burgk; Das Leasinggeschäft, Sonderdruck aus »Bankrecht und Bankpraxis: BuB, 3. Auflage 2012, bank-verlag medien, ISBN 978-3-86556-274-6; 170 Seiten gebunden, 59,00 Euro
Fachseminar zum Kreditmanagement
Dr. Matthias Pytlik, BDL-Referatsleiter Betriebswirtschaft und Finanzierung, erörtert aktuelle Anforderungen im Leasing. Zudem stellt Andrea Dahlhausen die automatisierte Debitorenprüfung im Factoring bei der abcfinance GmbH vor.
Die Teilnehmergebühr für das Fachseminar beträgt 199,- Euro zzgl. gesetzl. USt., für Mitgliedsgesellschaften des BDL bei Anmeldung unter dem Stichwort „BDL“ 149,-- Euro zzgl. gesetzl. USt.
Weitere Informationen und Online-Anmeldung ›› http://www.prof-schumann.de/seminar