Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Jubiläumsjahr der Leasing-Wirtschaft können die Gesellschaften auf ein stabiles Neugeschäft blicken. Mit knapp 50 Mrd. Euro im Mobilien- und Immobilien-Leasing im laufenden Jahr ist es gelungen, das zweite Jahr in Folge den Marktanteil auszubauen. Die Leasing-Quote für Mobilien beträgt aktuell 22,7 Prozent. Betrachtet man nur die außenfinanzierten Investitionen, liegt der Leasing-Anteil sogar bei 53 Prozent.

Das zweite Halbjahr 2012 war von der Verunsicherung der Unternehmen durch die Euro-Krise geprägt. Das Investitionsklima hat sich entsprechend deutlich verschlechtert. Im Herbstgutachten gehen die Ökonomen von einem Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Investitionen um zwei Prozent aus. Dies zeigt, dass die Unternehmen zwar insgesamt weniger investiert haben, dafür jedoch häufiger Leasing genutzt haben. Damit hat sich die Leasing-Branche erneut auch in der Krise als Partner des Mittelstandes bewiesen und bestätigt, dass sie 50 Jahre nach ihrer Gründung unverzichtbar für die deutsche Wirtschaft ist.

Derzeit ist die Stimmung in der Wirtschaft noch stark gedämpft. Doch es gibt erste Anzeichen, die optimistisch stimmen. So hat sich in den vergangenen Monaten fast unbemerkt der Euro-Kurs gegenüber anderen wichtigen Währungen deutlich und nachhaltig erholt, das Scheitern der Gemeinschaftswährung scheint abgewendet zu sein. Wenn sich die Schatten der Euro-Krise verziehen, ist auch gutes Wirtschaftswachstum wieder möglich. Ökonomen rechnen mit einer Belebung schon in der zweiten Jahreshälfte 2013. Für 2014 werden bereits vereinzelt Wachstumsraten von drei bis vier Prozent prognostiziert.

Eins ist jedoch klar. Ohne Investitionen wird es kein Wachstum in Deutschland geben. Und die Leasing-Wirtschaft als wichtiger Investitionsfinanzierer braucht verlässliche Rahmenbedingungen. Bei allen Maßnahmenpaketen z. B. im Rahmen von Basel III, mit denen primär die Banken an die kurze Leine gelegt werden sollen, muss die heterogene Struktur der Leasing-Branche berücksichtigt werden. Als größter Investor des Landes ist die Leasing-Wirtschaft Teil der Realwirtschaft und kein Finanzjongleur, der mit wilden Spekulationen Finanzkrisen ausgelöst hat.

Aktuell zählt der BDL 183 Mitgliedsgesellschaften, dies sind elf weniger als im Vorjahr. Damit ist die Zahl der Mitglieder erstmals deutlich rückläufig. Und es steht zu befürchten, dass die Konsolidierung der Branche weitergeht. Gerade die Vielfalt der Leasing-Gesellschaften, die in keinem anderen europäischen Land zu finden ist und die in ihrer Struktur die Unternehmenslandschaft in Deutschland widerspiegelt, gehört zu den Stärken der Branche. Nur diese Heterogenität ermöglicht die Kundenberatung auf Augenhöhe sowie die Spezialisierung auf bestimmte Marktnischen, die sich nicht für alle Unternehmensgrößen eignen. Der BDL wird daher bei allen Maßnahmen der Gesetzgeber darauf dringen, die Branchenstruktur zu berücksichtigen und die Aufsicht mit Augenmaß durchzuführen, damit ein weiterer Rückzug von Leasing-Gesellschaften aus dem Markt verhindert wird.

Ihr Horst Fittler, BDL-Hauptgeschäftsführer

Stabiles Neugeschäft: Leasing-Wirtschaft realisiert Investitionen für 50 Mrd. Euro und gewinnt Marktanteile

Die Leasing-Wirtschaft realisiert 2012 für ihre Kunden Investitionen in Fahrzeuge, Maschinen, IT-Equipment, Immobilien und andere Güter in Höhe von 49,3 Mrd. Euro. Damit hält die Branche ihr Neugeschäft stabil (+ 0,5 Prozent). Allerdings wurde das Mobilien-Neugeschäft im laufenden Jahr überwiegend vom Fahrzeugleasing getragen. Bis auf einige innovative Marktsegmente, z. B. Medizintechnik oder Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, sind alle anderen Objektgruppen rückläufig.

Ursache hierfür ist die generelle Investitionszurückhaltung der Wirtschaft aufgrund der Eurokrise. Die gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen gehen in diesem Jahr voraussichtlich um zwei Prozent zurück. Zwar haben die Unternehmen weniger investiert, dafür aber verstärkt nach Leasing gefragt. Der Leasing-Anteil an den Gesamtinvestitionen steigt 2012 entsprechend auf 15,5 Prozent (2011: 15,1 Prozent). Die aktuelle Leasing-Quote für Mobilien beträgt 22,7 Prozent (2011: 22,2 Prozent).

Für das nächste Jahr rechnet die Leasing-Wirtschaft mit einem stabilen Neugeschäft. Die weitere Entwicklung ist jedoch vom Vertrauen der Unternehmen in die Stabilität des Euroraums und der damit verbundenen Investitionsbereitschaft abhängig. Entscheidend ist auch die Entwicklung des Automarktes, da die Straßenfahrzeuge mit einem Anteil von 69 Prozent am Neugeschäft den Löwenanteil am Leasing-Markt einnehmen.

Der ifo Investitionsindikator, der auf den Geschäftslagebeurteilungen der Leasing-Gesellschaften beruht, zeigt für 2013 einen leichten Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Investitionen an. Hält die Leasing-Branche ihr Neugeschäft im nächsten Jahr stabil, so kann sie weitere Marktanteile gewinnen. 

Weitere Informationen zur Marktentwicklung 2012 finden Sie hier

Geschäftsklima Mobilien-Leasing etwas aufgehellt

Deutlich verbessert haben sich  im November die Geschäftsaussichten  im Mobilien-Leasing für die nächsten sechs Monate. Die optimistischen und die pessimistischen Einschätzungen halten sich derzeit die Waage. 

Ihre aktuelle Geschäftslage bezeichnen die Unternehmen überwiegend als schlecht. Damit hat sich die Beurteilung der Geschäftslage gegenüber dem Vormonat erneut verschlechtert. Eine solch negative Beurteilung gab es zuletzt im November 2010.

Das Geschäftsklima, das sich aus den Lagebeurteilungen und den Einschätzungen der Geschäftsaussichten zusammensetzt, hat sich - getrieben durch die deutlich gestiegenen Erwartungen - aufgehellt. Es liegt aber noch immer im leicht negativen Bereich.

Errechnet wird das Geschäftsklima vom ifo Institut aus den Meldungen der Leasing-Gesellschaften zur gegenwärtigen und der in den nächsten sechs Monaten erwarteten Geschäftslage. 

Leichter Rückgang des Leasing-Markts in Europa

Das von der Leaseurope erfasste Neugeschäft ist im ersten Halbjahr 2012 um ein Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen, dies ist vor allem auf die Entwicklung beim Immobilien-Leasing zurückzuführen. Während das Immobilien-Leasing um 39 Prozent zurückging, stieg das Neugeschäft mit Mobilien um drei Prozent. Die Straßenfahrzeuge legten überdurchschnittlich um vier Prozent zu.

In der Statistik der Leaseurope zum ersten Halbjahr 2012 sind die Daten der nationalen Leasing-Organisationen von 26 Ländern erfasst. In der Rangliste nach dem Mobilien-Neugeschäft im ersten Halbjahr 2012 nahmen Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Russland und Italien die ersten fünf Plätze ein. In Deutschland stieg das Neugeschäft Mobilien von Januar bis Juni 2012 um vier Prozent, in Großbritannien um 18 Prozent (in Landeswährung), in Frankreich um ein Prozent und in Russland (in Landeswährung) um 24 Prozent; Italien verzeichnet ein Minus von 23 Prozent. Bemerkenswert ist der starke Rückgang des Mobilien-Neugeschäfts in den sogenannten GIPS-Ländern der Europäischen Union: in Griechenland um -45 Prozent, in Portugal um -46 Prozent und in Spanien um -18 Prozent.

Die ausführliche Statistik zum ersten Halbjahr findet sich auf der Website der Leaseurope oder zum Download hier.

BDL-Seminarprogramm erschienen

Der BDL bietet ein umfassendes Seminarprogramm, das grundsätzlich allen Mitarbeitern von Leasing-Gesellschaften offen steht. Das Themenspektrum deckt alle wesentlichen Facetten der Aus- und Weiterbildung rund um das Leasing ab. Neben den Grundlagen des Mobilien-Leasing gibt es Seminare zu zivilrechtlichen und steuerlichen Fragen zum Mobilien-Leasing, zur Kalkulation von Mobilien-Leasing-Verträgen, zur Analyse von Jahresabschlüssen und zum Insolvenzrecht mit Bedeutung für das Mobilien-Leasing. Die Inhalte sind auf die Erfordernisse der Leasing-Praxis abgestimmt. Dabei wird praxisgerechtes Leasing-Know-how für Einsteiger, Fortgeschrittene und Spezialisten vermittelt. Die Leasing-Branche beschäftigt rund 13.000 Mitarbeiter. 

Das Seminarprogramm finden Sie hier.

DIHK Herbstumfrage: Unternehmen schrauben Erwartungen vorerst zurück

Ein sehr gemischtes Bild von der Wirtschaftslage in Deutschland zeichnet die Konjunkturumfrage Herbst 2012 des DIHK (Deutscher Industrie- und Handelskammertag). Für das laufende Jahr erwartet der DIHK ein Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent, für 2013 ein Plus von 0,7 Prozent. "Neben der Gewissheit einer länger dauernden Staatsschuldenkrise drückt die langsamere Weltkonjunktur auf die Stimmung der deutschen Unternehmen", erklärt der DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Wansleben. Die Verunsicherung der Wirtschaft zeigt sich gerade bei den Investitionsabsichten.

Die Staatsschuldenkrise schwelt weiter vor sich hin. Die Weltwirtschaft hat an Schwung verloren. Das lässt die Unternehmen vorsichtiger agieren. Außerdem haben die Betriebe in den vergangenen Jahren viel investiert und warten vorerst ab. Dennoch ist der Saldo zwischen geplanten Investitionsrückgängen und –zuwächsen mit drei Prozentpunkten leicht positiv: Nach Einschätzung des DIHK könnten das anhaltend günstige Finanzierungsumfeld sowie das starke Vertrauen in die eigene Wettbewerbsfähigkeit den Boden für eine schnelle Belebung der Investitionsdynamik bereiten – wenn sich die Turbulenzen gelegt haben.

Die DIHK-Konjunkturumfrage Herbst 2012 basiert auf den Antworten von 28.000 Unternehmen, die von den Industrie- und Handelskammern ausgewertet wurden. Mehr zu den Ergebnissen der Umfrage finden Sie hier.

Quelle: DIHK

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Deutschland kommt 2013 wieder in Fahrt

Der deutsche Mittelstand, aber auch die großen Unternehmen stemmen sich gegen die Eurokrise und werden dabei von einer robusten Binnenwirtschaft getragen – so lässt sich das Novemberergebnis des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers zusammenfassen. Laut KfW-Konjunkturkompass wird sich Deutschland nach einem schwachen Winter mit weltwirtschaftlichem Rückenwind bereits im zweiten Quartal wieder erholen. Für das Gesamtjahr 2013 reicht es aufgrund schwacher Investitionsbereitschaft dennoch nur für ein knappes Prozent Wachstum.

Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen unterbrach seinen achtmonatigen Abwärtstrend mit einer spürbaren Erholung im November. Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage verbesserten sich auf einem historisch gesehen guten Niveau. Zugleich hellten sich die auf Sechsmonatssicht abgefragten, in das kommende Frühjahr hineinreichenden Geschäftserwartungen bereits zum zweiten Mal in Folge auf.

Bei den Großunternehmen erholte sich das Geschäftsklima ebenfalls, aber nur leicht. Im Unterschied zum Mittelstand verharrte es unterhalb der konjunkturellen Normallage. Ursache hierfür war hauptsächlich die Stagnation der Lageeinschätzung. Die schweren Rezessionen in Südeuropa sowie die verhaltene internationale Nachfrage verhindern eine günstigere Lageeinschätzung seitens der großen und in aller Regel sehr stark exportorientierten Firmen, besonders im Verarbeitenden Gewerbe. Dennoch fielen auch bei den Großunternehmen die Aussichten für das kommende Halbjahr den zweiten Monat in Folge weniger pessimistisch aus.

Quelle: KfW

Die Ergebnisse des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers finden Sie hier

Schöne Weihnachtsfeiertage und einen guten Start ins Neue Jahr

…wünscht der BDL allen Leserinnen und Lesern des Newsletters. 

 
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