Wachstum der Ausrüstungsinvestitionen um 3 % erwartet

Das Investitionsklima in Deutschland hat sich im laufenden Jahr allmählich verbessert; die Prognosen für 2006 sind verhalten. Zu dieser Einschätzung kommen das Münchner ifo Institut für Wirtschaftsforschung und der Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen e.V. (BDL) bei der Auswertung einer Mitgliederbefragung.

Die Ausrüstungsinvestitionen wachsen in diesem Jahr moderat. Der ifo/BDL-Investitionsindikator lässt für 2005 im Jahresdurchschnitt ein Wachstum der Ausrüstungsinvestitionen einschließlich der sonstigen Anlagen in der Größenordnung von nominal 3 % erwarten. Der Investitionsindikator basiert auf den Zukunftserwartungen der Leasing-Branche. „Der etwas schwächere Euro, die teils kräftigen Gewinnsteigerungen und die historisch niedrigen Zinsen sollten es den Unternehmen erleichtern, bisher aufgeschobene Investitionen zu realisieren“, erläutert Friedhelm Westebbe, BDL-Hauptgeschäftsführer. Dadurch erhalte die Binnenkonjunktur wichtige Impulse.



Nach einem guten Sommer beurteilt die Leasing-Branche die aktuelle Geschäftslage nun zurückhaltender. Das Neugeschäft der Leasinggesellschaften war von April bis Juni gegenüber dem Vorjahresquartal um über 12 % gestiegen. Im dritten Quartal verringerte sich die Wachs-tumsrate auf nunmehr + 6 %. Während für das letzte Quartal dieses Jahres noch eine positive Einschätzung der Entwicklung des Neugeschäftes überwiegt, sind die Erwartungen für den weiteren Verlauf bis hinein in das Jahr 2006 deutlich vorsichtiger.


Insgesamt konnte das Mobilien-Leasing in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut 8 % wachsen. Zu dieser Entwicklung trugen nicht nur die Neukäufe von Autos bei, auch die übrigen Gütergruppen entwickelten sich positiv. Leasing konnte in 2005 erneut deutliche Marktanteilsgewinne realisieren, insbesondere im mittelständischen Gewerbe. „Bei dieser Konstellation wird die Mobilien-Leasingquote im laufenden Jahr die Marke von 25 % er-reichen oder gar überschreiten. Das bedeutet, dass jedes vierte mobile Investitionsgut in Deutschland via Leasing angeschafft wird“, erklärt der BDL-Hauptgeschäftsführer.



Hintergrund:



Als volatilstes Aggregat des Bruttoinlandsprodukts waren die Ausrüstungsinvestitionen bisher nur sehr schwer zu prognostizieren. Als Indikatoren für eine Prognose wurden meist die inländischen Auftragseingänge im Investitionsgütergewebe und im Werkzeugmaschinenbau sowie die Geschäftserwartungen im verarbeitenden Gewerbe verwendet, daneben noch die volkswirtschaftliche Gewinnquote und die Zinssätze bzw. Zinsdifferenzen. Prognosefehler kamen bei diesen Ansätzen jedoch häufig vor. Deshalb wurde im Jahr 2000 aus den regelmäßigen Unter-nehmensbefragungen im Mobilien-Leasing vom ifo Institut zusammen mit dem Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) ein neuer aussagefähiger Indikator für die Prognose der Ausrüstungsinvestitionen konstruiert, der eine sehr gute Performance nachweisen kann.

 
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