Leasing-Markt wächst im 1. Quartal um acht Prozent

BDL: Investitionsrückstand in Deutschland dennoch fatal / Appell an die Bundesregierung, Investitionsreize zu schaffen

Berlin, 27. Mai 2014 – Die Leasing-Wirtschaft ist gut ins neue Jahr gestartet. Das Leasing-Neugeschäft mit Ausrüstungsgütern ist in den ersten drei Monaten 2014 gegenüber dem Vorjahresquartal um 15 Prozent gestiegen. Das Wachstum ist jedoch durch einige Großgeschäfte bei Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeugen stark überzeichnet. „Ohne diese Objekte beträgt der Anstieg acht Prozent, was eher der Marktrealität entspricht“, erklärt Horst Fittler, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL). „Ein Ergebnis, mit dem wir zwar zufrieden sein können, dennoch braucht die deutsche Wirtschaft einen deutlicheren Anstieg der Investitionen, damit der Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland nicht gefährdet wird“, fordert Fitter.

Stark gewachsen sind im ersten Quartal das Nutzfahrzeug-Leasing (23 Prozent) und das Leasing von IT und Büromaschinen (elf Prozent). Beide Güterbereiche sind Seismografen für eine anziehende Konjunktur. Das Pkw-Leasing, das das Leasing-Neugeschäftsvolumen dominiert, wuchs um sieben Prozent, während das Neugeschäft mit Produktionsmaschinen stagnierte.

Für das laufende Jahr sagen die Prognosen zwar ein Wachstum der Ausrüstungsinvestitionen von rund sechs Prozent voraus - „und die Leasing-Wirtschaft wird sicher mindestens in gleicher Höhe mitziehen“, schätzt Fittler. Doch reiche diese Entwicklung bei weitem nicht aus, um den Investitionsrückstand in Deutschland nachhaltig aufzuholen. Unternehmer fahren aktuell bei ihren Investitionen nur „auf Sicht“, neue Maschinen werden eher zur Erhaltung des Maschinenparks, kaum jedoch zur Erweiterung, angeschafft. „Es ist immer noch eine deutliche Verunsicherung in der Wirtschaft zu spüren, zum Beispiel aufgrund der Energiewende. Entscheidende Impulse aus der Wirtschaftspolitik fehlen. Die Unternehmen brauchen jedoch Mut und Sicherheit, um zu investieren.“

Appell an die Bundesregierung

Der BDL-Hauptgeschäftsführer appelliert daher an die Bundesregierung, bessere Voraussetzungen für Investitionen zu schaffen. Es wäre fatal, sich mit den Prognosen steigender Ausrüstungsinvestitionen zufrieden zu geben. Deutschland müsse mit seiner im europäischen Vergleich geringen Investitionsquote endlich von den hinteren Rängen aufrücken. „Wer Arbeitsplätze und nachhaltiges Wachstum fördern will, muss Anreize für Investitionen schaffen.“ Hier sollten die Bundesregierung und vor allem das Bundesfinanzministerium z. B. über Abschreibungszeiten und Abschreibungssystematik nachdenken, schlägt Fittler vor.

 
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