Leasing-Branche: Geschäftsklima hellt sich weiter auf

Nachdem zunächst geplante leasingschädliche Steueränderungen im Vermittlungsausschuss abgewendet werden konnten, weist der Geschäftsklima-Indikator Leasing dank einer positiven Einschätzung der aktuellen Geschäftslage auf eine Belebung der gesamtwirtschaftlichen Investitionstätigkeit hin.

Die neueste Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen, die im Januar 2004 durchgeführt wurde, zeigt, dass der Geschäftsklimaindikator nach Ende des 4. Quartals des Jahres 2003 die Zwanzig-Punkte-Marke deutlich nach oben durchstoßen hat. Der Anstieg des Geschäftsklimaindikators, der sich aus der Geschäftslage und den Erwartungen über die Geschäftsentwicklung zusammensetzt, sind diesmal nicht allein von den Zukunftserwartungen gespeist worden. Der Treiber war diesmal die deutlich gestiegene Beurteilung der Geschäftslage. Die Leasing-Branche hat im vergangenen Jahr einige Turbulenzen durchgestanden. Zum Einen ist die gesamtwirtschaftliche Investitionsneigung im Verlauf des Jahres weiter zurückgegangen. Zum Anderen ist die Branche mit investitionsschädlichen steuerlichen Vorhaben konfrontiert worden. Glücklicherweise konnte die Dienstwagenbesteuerung am 9. April und die Einbeziehung ertragsunabhängiger Elemente wie z. B. der Zinsen, Mieten, Pachten und Leasing-Raten, in die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer am 17. Dezember durch den Vermittlungsausschuss verhindert werden. Der Verlauf der steuerlichen Diskussion spiegelt sich in dem Geschäftsverlauf wieder. Das Neugeschäft, das in den ersten beiden Quartalen im Verhältnis zu den Vorjahresquartalen deutlich zurückgegangen ist, machte insbesondere nach dem 4. Quartal einen deutlichen Sprung nach oben. Nach der Entwicklung des Investionsgeschäftsklimaindikators ist mit einer weiteren Belebung der Investitionstätigkeit in den beiden ersten Quartalen des Jahres 2004 zu rechnen. Da die Leasing-Branche im Jahre 2003 an die 23 % der gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen getätigt hat, ist auch mit dem Anziehen der gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen zu rechnen. Der untere Wendepunkt dürfte endlich erreicht sein. Mit positiven Wachstumsraten ist vorerst jedoch nicht zu rechnen, da die Politik die Investoren zu lange über die steuerlichen Rahmenbedingungen im Unklaren gelassen hat. Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Nulllinie ausgehend von dem derzeitigen niedrigem Niveau durchstoßen wird. Im Jahresdurchschnitt 2004 ist gleichwohl mit einem dennoch geringen nominalen Zuwachs der Ausrüstungen zu Investitionen zu rechnen. Die insgesamt verbesserten Konjunkturaussichten, das noch immer relativ geringe niedrige Zinsniveau sowie ein etwas stärkeres Vertrauen in die Steuerpolitik dürften die Investoren dazu veranlassen, zumindest die bisher aufgeschobenen Projekte zu realisieren.

 
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