Industrie 4.0 ist für die Leasing-Wirtschaft Herausforderung und Chance zugleich. Denn Industrie 4.0 verändert auch den Investitionsbegriff. Es geht weniger um die Finanzierung einzelner Ausrüstungsgüter als um Projekte und Prozesse. "Hierfür müssen wir klare Rahmenbedingungen haben, u. a. für immaterielle Güter wie Software", erklärte BDL-Hauptgeschäftsführer Horst Fittler auf dem Kongress der CDU/CSU-Bundestagsfraktion "Perspektiven für die Gründungs- und Unternehmensfinanzierung" am 14. Oktober 2015. Dort sprach er zum Thema alternative Finanzierungsformen.
"Wir brauchen für all die Innovationen und modernen Modelle klare und teilweise auch neue Rahmenbedingungen, die Leasing erleichtern", fordert der BDL-Geschäftsführer. Er verweist darauf, dass in Leasing-Unternehmen anders als in Banken Objektexperten, u. a. Ingenieure, tätig sind. Die Leasing-Wirtschaft verfügt daher über das notwendige Objekt- und Markt-Know-how, um die innovativen Prozesse beurteilen zu können.
Zum veränderten Investitionsbegriff gehört auch der veränderte Anspruch der Kunden an Leasing. "Wurde früher ein Roboter geleast, der Schweißpunkte setzt, so will der Kunde heute nur noch eine vertragliche Zusage für eine bestimmte Anzahl an Schweißpunkten haben", nennt Fittler ein Beispiel. Die Leasing-Gesellschaft kauft den Roboter. Der Einkauf wird in eine Dienstleistung umgewandelt.
"Industrie 4.0 revolutioniert nicht nur die Produktion, sondern die gesamte Wirtschaft. Die Leasing-Wirtschaft sieht große Chancen in Industrie 4.0 und steht bereit, diese Entwicklung zu unterstützen. Sie darf jedoch nicht durch Bürokratie und überholte oder fehlende Rahmenbedingungen behindert werden", forderte Fittler.