Herbstgutachten sieht „verhaltenen Aufschwung“ / BDL: Investitionslücke dringend schließen

Deutschland befindet sich in einem „verhaltenen Aufschwung“, der hauptsächlich vom privaten Konsum getragen wird. In der heute veröffentlichten Gemeinschaftsdiagnose prognostizieren die fünf führenden Wirtschaftsinstitute ein Wachstum des BIP von 1,8 Prozent. „Ungeachtet historisch niedriger Zinsen, beträchtlicher Kaufkraftgewinne aufgrund des gesunkenen Rohölpreises und der erhöhten preislichen Wettbewerbsfähigkeit aufgrund der Euro-Abwertung dürfte sich mithin kein kräftigerer Aufschwung einstellen“, heißt es im Herbstgutachten. Bei den Ausrüstungsinvestitionen gehen die Wirtschaftsforscher von einer „moderaten Zunahme“ aus. Für das laufende Jahr schätzen sie ein Plus der Investitionen in Maschinen und andere Wirtschaftsgüter von 4,4 Prozent und für 2016 von 3,7 Prozent. „Dies reicht nicht aus, um die Investitionslücke in Deutschland zu schließen“, erklärt BDL-Hauptgeschäftsführer Horst Fittler. Zumal Erweiterungsinvestitionen laut Gemeinschaftsdiagnose eine untergeordnete Rolle spielen. Der Investitionsrückstand - derzeit auf rund 80 Mrd. Euro jährlich beziffert - stelle seit Jahren eine entscheidende Schwachstelle der deutschen Wirtschaft dar. „Diese Lücke muss endlich geschlossen werden, um den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu sichern“, erklärt der BDL-Hauptgeschäftsführer. Zudem stehen für das Thema Industrie 4.0 immense Investitionen an. „Die Wirtschaftsforscher fordern mehr Investitionen in Bildung. Das ist richtig und wichtig“, führt Fittler weiter aus. „Wir brauchen aber beides: Investitionen in Bildung sowie in Infrastruktur und Ausrüstungen.“ Dafür müssen Anreize geschaffen werden.

Das Herbstgutachten finden Sie hier.

 
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