Berlin, 14. November 2006 – Der Investitionsindikator, der gemeinsam vom Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) und dem ifo Institut ermittelt wird, lässt für das vierte Quartal 2006 gegenüber dem Vorjahr ein deutlich verlangsamtes Wachstum der Ausrüstungsinvestitionen erwarten. Der Indikator basiert auf den Zukunftseinschätzungen der Leasing-Gesellschaften, die eng mit den gesamtwirtschaftlichen Investitionen zusammenhängen, da ein Viertel der Güter inzwischen geleast wird. Mit rund 50 Mrd. Euro Neugeschäft im Jahr ist die Leasing-Branche der größte Investor in Deutschland. Die Gründe für den Rückgang liegen zu einem großen Teil in der Finanzpolitik, vor allem in den Plänen der Koalition zur Gegenfinanzierung der Unternehmenssteuerreform.
Die Leasing-Wirtschaft befürchtet ein wieder verlangsamtes Wachstum der Investitionen durch die Pläne der Bundesregierung, zur Gegenfinanzierung der Unternehmenssteuerreform verstärkt die Zinsen und den Finanzierungsanteil von Leasing-Raten, Mieten und Pachten zur Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer hinzuzurechnen. Dies verteuert Investitionen und belastet die Unternehmen zusätzlich.
Beeinflusst werden die Geschäftserwartungen der Leasing-Gesellschaften auch durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer, die im weiteren Verlauf dieses Jahres den Abschluss neuer Verträge im Privat-Leasing deutlich beeinträchtigen wird. Die Mehrwertsteuererhöhung zum Jahresbeginn 2007 veranlasst viele private Autokäufer heute lieber einen Kredit aufzunehmen als zu leasen. Beim Kreditangebot kaufen die Privatkunden bis zum Jahresende ihr Auto noch zum alten Steuersatz. Die gedämpfte Wachstumsdynamik im Privat-Leasing überschattet die positive Entwicklung bei den typischen Investitionsgütern, wie Maschinen, Nutzfahrzeuge, Flugzeuge, Schiffe, Bahnen und Elektrotechnik. Die Wachstumsraten sind 2006 durchwegs zweistellig.