Das BIP wird nach Prognosen des Sachverständigenrats im laufenden Jahr um 6,5 Prozent (kalenderbereinigt 6,9 Prozent) zurückgehen. Bei den Ausrüstungsinvestitionen rechnen die Wirtschaftsweisen mit einem Rückgang um 19,3 Prozent für 2020. Im nächsten Jahr sollen sie dann um 8,1 Prozent wachsen. Damit korrigierte das Gremium seine Einschätzung vom März 2020 nach unten.
Für das Jahr 2021 rechnen die Wirtschaftsweisen mit einem positiven Wachstum von 4,9 Prozent (kalenderbereinigt ebenfalls 4,9 Prozent). Frühestens 2022 dürfte das BIP wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie liegen.
„Die Corona-Pandemie wird voraussichtlich den stärksten Einbruch der deutschen Wirtschaft seit Bestehen der Bundesrepublik verursachen. Wir erwarten, dass jedoch ab dem Sommer eine Erholung einsetzt“, erläutert der Vorsitzende Lars P. Feld. Der Sachverständigenrat hat bereits im März 2020 ein Sondergutachten zur Corona-Pandemie veröffentlicht, in dem er Szenarien für die wirtschaftliche Entwicklung beschrieben hat. Er legt heute seine Konjunkturprognose vor, da die mittlerweile verfügbaren Wirtschaftsdaten nun eine bessere Einschätzung der wirtschaftlichen Lage im Jahr 2020 ermöglichen. Die Entwicklung der Wirtschaft in Deutschland, so die Konjunkturexperten, dürfte recht nahe an dem im Sondergutachten als „ausgeprägtes V“ beschriebenen Risikoszenario liegen. Der dort berechnete Tiefpunkt werde jedoch voraussichtlich noch unterschritten.