Nach der Gemeinschaftsdiagnose, die die Wirtschaftsinstitute heute vorgestellt haben, befindet sich die deutsche Wirtschaft in einem „moderaten Aufschwung“. Getragen wird dieser weiterhin nicht von Unternehmensinvestitionen, sondern hauptsächlich vom privaten Konsum. Das Wachstum der Ausrüstungsinvestitionen schätzen die Ökonomen für das laufende Jahr auf ein Prozent. Für 2017 sagt das Herbstgutachten sogar nur 0,6 Prozent vorher. Erst 2018 soll es eine ordentliche Belebung von 3,9 Prozent geben. Tritt diese Prognose ein, hätten die Ausrüstungsinvestitionen 2018 ihr Vorkrisenniveau wieder erreicht, allerdings würden sie in Relation zum Bruttoinlandsprodukt noch niedriger sein.
Als Hemmnisse für Unternehmensinvestitionen nennen die Ökonomen den nur moderaten Anstieg der Exporte und niedrige Wachstumserwartungen aufgrund der sehr niedrigen Kapitalmarktzinsen. Zudem werde ein „großer Teil der Ersparnisse nicht in Deutschland, sondern im Ausland investiert“.
Die Wirtschaftsinstitute fordern die Bundesregierung zu einem wirtschaftspolitischen Kurswechsel auf, hin zu zukunftsorientierten Maßnahmen. Es gebe Defizite in Infrastruktur, Bildung und Forschung sowie der Unternehmensdynamik. Die Ökonomen appellieren daher für mehr Investitionen in Bildung und Forschung sowie um eine „anreizfreundliche Struktur des Steuersystems“.
„Um den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken, brauchen wir mehr Investitionen“, erklärt Horst Fittler, BDL-Hauptgeschäftsführer. „Eine Verbesserung der Investitionsbedingungen, u.a. durch steuerliche Anreize wie die Wiedereinführung der degressiven AfA, ist daher unabdinglich.“