Aktuell erreichen die Leasing-Gesellschaften zahlreiche Anfragen von Leasing-Kunden, inwieweit die Stundung ihrer Leasing-Raten möglich sind. Die Leasing-Gesellschaften würden diesen Bitten gern nachkommen. Allerdings müssen die Stundungen zwingend staatlich abgesichert sein. Warum? BDL-Präsident Kai Ostermann erklärt, was die Leasing-Branche braucht, um helfen zu können.
"Wir können die schwierige Situation, in der sich viele Kunden befinden, sehr gut nachvollziehen. Die Leasing-Branche will ihren Kunden helfen. Daher ist der BDL bereits an Bundeswirtschafts- und Bundesfinanzministerium mit dem Vorschlag herangetreten, gemeinsam ein Stundungsmodell zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen von Leasing-Kunden zu entwickeln. Ohne Staatsgarantien können Leasing-Gesellschaften nicht stunden, da ihnen ansonsten selbst Liquidität verloren geht. Da das Leasing-Objekt häufig sogar selbst fristenkongruent refinanziert ist, brauchen Leasing-Gesellschaften die Rateneinnahmen, um sie wiederum an die Banken weiterzuleiten. Ansonsten würde die Schwächung sich weiter auf die Banken auswirken“, erläutert Ostermann.
"In der Folge würde eine Spirale ausgelöst, die andere Wirtschafts- und Finanzmarktteilnehmer miteinbezieht. Es wäre daher völlig unangemessen, wenn wir als Finanzdienstleister keinen Zugang zu den öffentlichen Mitteln bekämen. Daher appellieren wir an die Politik, ein garantiegesicherten Stundungsmodell mit den staatlichen Banken und uns zu entwickeln. So kann sowohl den vielen mittelständischen Unternehmen und Freiberuflern, die Leasing-Kunde sind, als auch den Leasing-Gesellschaften schnell geholfen werden“, fordert Ostermann.
Die Leasing-Branche ist eine mittelständische Branche, die sich als Partner des Mittelstandes versteht und eine volkswirtschaftlich bedeutende Rolle als Investitionsmotor einnimmt. So werden über 50 Prozent der außenfinanzierten Anlageinvestitionen mittels Leasing realisiert. Aktuell sind Leasing-Güter im Wert von über 220 Mrd. Euro in Deutschland im Einsatz.